5. April 2019
„Viele Leute, die eine emotionale Bindung zur 2. Mannschaft haben.“
Frank Kurth spricht im Interview über das Projekt 2. Mannschaft
Ab der kommenden Saison bekommt Rot-Weiss Essen wieder eine zweite Mannschaft. Vereinslegende Frank Kurth, der den Verein bereits in Vertrieb und Aufsichtsrat unterstützt, ist für das Projekt zuständig. RWE traf sich mit dem rot-weissen Ex-Torwart, um über die neue rot-weisse Mannschaft zu sprechen.
Frank, herzlich willkommen! Du bist Projektmanager der 2. Mannschaft. Wie kam die Idee zustande, wieder eine 2. Mannschaft aufzubauen?
Die Gespräche laufen schon sehr lange: Ich habe das früher schon mal angeregt. Als Marcus Uhlig dann Vorstand geworden ist, habe ich mit ihm nochmal über eine zweite Mannschaft diskutiert. Er war offen, hat aber auch gezuckt, als es hieß, wir müssten im unteren Bereich anfangen. Dann habe ich ihm angeboten, mich darum zu kümmern.
Die Idee kam auch aus unserer Traditionsmannschaft heraus: Wir haben viele Leute, die eine emotionale Bindung an die zweite Mannschaft haben. Ich denke dort an Dirk Wissel, Jürgen Magref, die aus dieser Mannschaft heraus stammen und alle gesagt haben: Wir würden uns sogar als Spieler melden, wenn wir ganz unten anfangen. Die Jungs haben noch die Qualität und würden noch das ein oder andere Spiel machen. Wir freuen uns alle wahnsinnig auf diese Aufgabe. Wir haben auch, seitdem die Meldung erschienen ist, großen Zuspruch erhalten.
Das heißt, ihr habt genügend Spieler?
Ganz im Gegenteil. Wir suchen vielleicht nicht den klassischen Kreisliga C-Spieler, aber von „gerade- aus-der-Jugend-herausgekommen“ bis hin zum 32-Jährigen, der sagt: „Ich möchte nicht mehr in der Ober- oder Landesliga kicken, aber für meinen Herzensverein auftreten“, nehmen wir jeden Spieler, der uns die Qualität bringt. Wir wollen natürlich so schnell wie möglich in den Leistungsbereich hinein, sprich in Richtung Bezirks- und Landesliga. Wir prüfen gerade Optionen, die eine oder andere Liga zu überspringen. Wir gehen aber davon aus, dass wir relativ weit unten anfangen müssen und suchen jeden Spieler, der Lust hat, uns zu helfen.
Wie können Interessierte sich melden?
Derjenige kann uns an info@rot-weiss-essen.de eine E-Mail schicken, in der Name, Kontaktdaten und der aktuelle Verein genannt werden. Wir würden zeitnah mit ihm in Kontakt treten – wir haben vor, in der ersten Osterferienwoche das erste Casting zu machen, nach dem Motto „Essen sucht den Superstürmer“ (lacht). Das machen wir, bis wir einen Kader zur Verfügung haben. Wir haben schon Co-Trainer und Betreuer und haben mit David Zundler einen Trainer gefunden, der im Essener Fußball bestens vernetzt ist und sich der Sache stellt.
Stichwort Platz. Wollt ihr mit zur Seumannstraße oder gibt es andere Überlegungen?
Da sind wir noch gar nicht festgelegt. Wir wollen der 2. Mannschaft – egal in welcher Liga – eine Heimat bieten. Wir wollen sie nicht bei zwei Trainingseinheiten und einem Spiel – das ist der Kreisliga-Standard – quer durch Essen schicken. Was in der Stadt Essen oder an der Seumannstraße möglich ist, müssen wir prüfen. Oberstes Ziel Stand heute ist der zweiten Mannschaft eine Heimat zu bieten.
Du hast gesagt, bis die zweite Mannschaft als Brücke zwischen erster Mannschaft und Jugend genutzt werden kann, vergehen noch ein paar Jahre. Das könnte solange eine „AllStar“-Truppe werden, oder?
Das hängt davon ab, wer sich meldet. Wir nehmen den Sport natürlich ernst, aber der Spaßfaktor soll zählen. Was klar ist: Wir werden mit Sicherheit im unteren Bereich anfangen. Wir werden mit Sicherheit keine Aufwandsentschädigungen zahlen. Wir werden schon den Spaßfaktor sehen, werden aber vernünftig trainieren. Es wird letztendlich als Entlohnung eine Bratwurst und ein Stauder geben. Es soll komplett abgekoppelt von der ersten Mannschaft laufen, das eine hat mit dem anderen erstmal nichts zu tun. Die Traditionsmannschaft wird aber unterstützend zur Seite stehen. So werden wir anfangen.