27. Februar 2020

„Unsere Hausaufgaben machen“

Am morgigen Freitag spielt das Team von Christian Titz gegen den SV Lippstadt. (Foto:Endberg)
Am morgigen Freitag spielt das Team von Christian Titz gegen den SV Lippstadt. (Foto:Endberg)

RWE-Cheftrainer Christian Titz vor Heimspiel gegen SV Lippstadt 08

Die Zeit der spielfreien Wochenenden ist für Rot-Weiss Essen – endlich – vorbei. Bis zum Saisonende am Samstag, 16. Mai, ist das Team von Cheftrainer Christian Titz (48) jetzt immer im Einsatz. Die ersten drei der noch 13 ausstehenden Partien gehen sogar im Rahmen einer englischen Woche über die Bühne. Auf das morgige Heimspiel gegen den SV Lippstadt 08 folgen innerhalb von neun Tagen die Nachholpartie beim TuS Haltern (Mittwoch, 4. März, 19.30 Uhr, in Wattenscheid) sowie das Gastspiel beim Bonner SC (Sonntag, 8. März, 14.00 Uhr). Der Fokus der Rot-Weissen ist jedoch zunächst ganz klar auf das Duell mit Lippstadt ausgerichtet.

Hallo Christian! Das erneute spielfreie Wochenende überbrückte RWE mit dem Testspiel gegen den Westfalen-Oberligisten RSV Meinerzhagen. Welche Erkenntnisse konntest Du beim 5:0 an der Seumannstraße gewinnen?

Es war ein positiver Test gegen einen guten Gegner, der viel Qualität auf den Platz gebracht hat. Unsere Mannschaft hat ein ordentliches Spiel gezeigt. Das hat mir gut gefallen.

Gespielt wurde über viermal 30 Minuten. Was war der Sinn und Zweck?

Wir wollten alle Jungs 60 Minuten spielen lassen, damit sie voll im Rhythmus bleiben und sich zeigen können. Das haben sie gut genutzt.

Einige Spieler konnten nicht mitwirken. Wie sieht es mit Blick auf das heutige Ligaspiel gegen den SV Lippstadt 08 aus?

Hedon Selishta, der sich nach seiner Operation im Aufbauprogramm befindet, und Dennis Grote, der gegen RWO bekanntlich einen Innenbandanriss im Knie erlitten hat, werden uns noch einige Zeit nicht zur Verfügung stehen. Bei Kevin Grund müssen wir schauen, ob er am Freitag einsatzbereit ist.

Im Vergleich zum Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen steht Innenverteidiger Alexander Hahn nach abgesessener Gelbsperre gegen Lippstadt wieder zur Verfügung. Sein Vertreter José-Junior Matuwila hatte allerdings eine starke Leistung gezeigt. Hast Du jetzt ein Luxus-Problem?

Das kann man schon so sagen, aber das haben wir sehr gerne. Ich kann nur immer wieder betonen, wie wertvoll es noch sein wird, auf möglichst vielen Positionen einen gleichwertigen Ersatz in der Hinterhand zu haben und bringen zu können. Außerdem ist ja auch nicht ausgeschlossen, dass beide gemeinsam auf dem Platz stehen können.

Während RWE spielfrei hatte, endeten alle sieben am 26. Spieltag ausgetragen Partien mit einem Unentschieden. Darunter waren auch die Heimspiele der drei Tabellenersten SV Rödinghausen, SC Verl und Rot-Weiß Oberhausen. Wie bewertest Du das?

Ich habe bereits im Sommer gesagt, dass die Saison sehr lang wird und meines Erachtens keine frühzeitige tabellarische Entscheidung fallen wird. Die Ergebnisse haben das gezeigt. Für uns war sicher positiv, dass die Abstände zu unseren Konkurrenten nicht wesentlich größer geworden sind. Unter dem Strich zählt aber nicht, wie die anderen Vereine aus der Spitzengruppe spielen, sondern ob wir unsere Hausaufgaben machen. Ich bleibe dabei, dass sich die Meisterschaft in den letzten fünf oder sechs Spielen entscheiden wird.

Spitzenreiter SV Rödinghausen hat nach wie vor gute Chancen auf die Meisterschaft, hat aber erklärt, den Aufstieg in die 3. Liga nicht anstreben zu wollen. Wie bewertest Du diese Entscheidung?

Aus sportlicher Sicht tut es mir für die Spieler und den Trainer leid, dass der Verein auf sein mögliches Aufstiegsrecht verzichten würde. Schließlich hat das Team sehr viel investiert, um bislang eine erfolgreiche Saison zu spielen und in der Tabelle weit oben zu stehen. Dass sich die Mannschaft dennoch nicht hängen lässt, hat sie in den ersten beiden Spielen danach unter Beweis gestellt. Grundsätzlich haben wir die Entscheidung eines anderen Vereins zu akzeptieren und tun gut daran, uns nur auf uns zu konzentrieren.

Für RWE beginnt der Saisonendspurt jetzt mit einer englischen Woche. Auf das Heimspiel gegen den SV Lippstadt 08 folgen innerhalb weniger Tage die Auswärtspartien beim TuS Haltern und beim Bonner SC. Da hat unser Team die Chance, näher an die Konkurrenz heranzukommen!

Ich finde es gut, wenn die Tabelle dadurch zumindest schon mal ein wenig begradigt wird. Selbstverständlich bietet sich uns so die Möglichkeit, Punkte zu sammeln. Aber noch einmal: Zunächst interessiert mich nur das Spiel gegen Lippstadt. Wenn es uns gelingt, dabei eine gute Leistung abzuliefern und die drei Punkte zu holen, können wir uns mit den folgenden Aufgaben beschäftigen. Nicht umgekehrt.

Im Hinspiel hatte sich RWE in Lippstadt 4:2 durchgesetzt. Welche Erinnerungen hast Du an die Partie?

Es war auf jeden Fall ein sehr interessantes Duell, in dem die Lippstädter mutig aufgetreten sind und uns immer wieder angelaufen haben. Das Team hat damals gezeigt, über welche Qualitäten es in der Offensive verfügt. Obwohl wir 0:1 in Rückstand geraten sind und zwischenzeitlich den 2:2-Ausgleich hinnehmen mussten, hatten wir aus meiner Sicht aber immer die Spielkontrolle. Daher war der Sieg auch hochverdient.

Was erwartest Du vom erneuten Aufeinandertreffen?

Für den SV Lippstadt 08 geht es um den Klassenverbleib. Von daher benötigt unser Gegner Ergebnisse, um sich aus der Abstiegszone zu befreien. Die Mannschaft wird daher mit Sicherheit alles geben, um in Essen zu punkten. Wir müssen entsprechend hochkonzentriert und fokussiert sein. Wenn uns das gelingt, dann haben wir auch gute Chancen, die drei Punkte an der Hafenstraße zu behalten.

Was stimmt Dich insgesamt zuversichtlich?

Wir haben nach der Winterpause gezeigt, dass wir uns defensiv verbessert haben und inzwischen sehr stabil sind. Das wollen und müssen wir auch in die nächsten Partien mitnehmen. Dass wir außerdem immer in der Lage sind, Tore zu erzielen, hat die Mannschaft schon während der gesamten Saison unter Beweis gestellt.