10. November 2016

„Unentschieden bringen uns nicht weiter“

RWE-Trainer Sven Demandt vor dem Duell mit Aufsteiger TSG Sprockhövel

Den positiven Lauf fortsetzen: Das hat sich RWE-Trainer Sven Demandt für das heutige Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten Aufsteiger TSG 1881 Sprockhövel auf die Fahnen geschrieben. Seit fünf Begegnungen hat Rot-Weiss nicht verloren, holte in diesem Zeitraum zwei Siege und drei Unentschieden. Für Ex-Profi Demandt gibt es heute kein Vertun: Der nächste Dreier soll her. Wie das gelingen soll, verrät RWE-Cheftrainer Sven Demandt im ausführlichen Interview mit der „kurzen fuffzehn“.

Hallo Sven! Wie hast Du mit der Mannschaft das 2:2 im Derby bei Rot-Weiß Oberhausen aufgearbeitet?

Das Ergebnis war eine Enttäuschung. Der Ausgleich hatte sich kaum angedeutet. Mit unserer Leistung konnte ich aber gar nicht unzufrieden sein. Wir haben das insgesamt gut gemacht. Selbst nach dem Rückstand haben wir nie Ruhe und Ordnung verloren.Das war schon anders in dieser Saison.

Was muss die Mannschaft anders machen, um nach einem solchen Spiel wie in Oberhausen als Gewinner vom Platz zu gehen?

In der ersten Halbzeit konnten wir nur wenige Abschlüsse produzieren, das wurde nach dem Seitenwechsel besser. Leider haben wir die große Chance zum 3:1 liegen lassen. Da müssen wir abgeklärter sein. Außerdem gilt es, bis zum Schlusspfiff konzentriert zu bleiben. Selbst wenn man das Spiel im Griff zu haben scheint. Den Gegentreffer zum 2:2 haben wir als Mannschaft nicht gut verteidigt.

Seit fünf Partien hat RWE nicht mehr verloren. Hast Du den Schlüssel für Konstanz gefunden?

Es sieht momentan so aus. Wir haben uns eine gute Stabilität erarbeitet. Das liegt auch an der Rückkehr von Spielern wie Kamil Bednarski und Kevin Grund. Schon im Training merke ich das gestiegene Selbstvertrauen. Wir dürfen allerdings nie vergessen, dass es jede Woche aufs Neue bei Null losgeht. Von vergangenen Erfolgen können wir uns nichts kaufen.

In der Tabelle ist RWE trotz der Positivserie im Mittelfeld zu finden. Wie sieht Deine Marschroute bis zur Winterpause aus?

Wir sind gut beraten, unseren Fokus immer nur auf die nächste Aufgabe zu richten. Die Tabelle gibt im Moment ohnehin nur ein verzerrtes Bild wieder. Unser Ziel muss es sein, nun auch konstant Siege einzufahren. Unentschieden bringen uns nicht groß weiter.

Winterzeit ist auch Transferzeit. Ist etwas geplant?

Ich sehe uns momentan gut aufgestellt, daher ist konkret nichts geplant. Vielleicht passiert aber noch etwas im Hinblick auf Verletzungen oder Abgänge. Dann müssen wir schauen, ob und was machbar ist.

Der heutige Gegner heißt TSG Sprockhövel. Wie schätzt Du den Aufsteiger ein?

Ich habe die TSG zuletzt beim 3:3 gegen die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf trotz eines 1:3-Rückstandes gesehen. Die Stärke von Sprockhövel ist die Moral. Das Team stemmt sich auch gegen Widerstände. Das hatte die TSG schon beim 3:3 gegen Wiedenbrück unter Beweis gestellt. Damals hatte der Aufsteiger sogar 0:3 zurückgelegen.

RWE geht als klarer Favorit in die Partie. Was ist entscheidend, um drei Punkte zu holen?

Ich sehe das ähnlich wie bei einem Pokalspiel. Wir sind klarer Favorit, Sprockhövel ist der David, der alles probieren wird, um den Goliath zu ärgern. Wenn wir aber unsere Leistung abrufen, kann es nur einen Sieger geben.

Wie sieht die personelle Situation sonst aus?

Tolga Cokkosan arbeitet nach mehrwöchiger Verletzungspause an seinem Comeback. Andreas Ivan hatte das Oberhausen-Spiel wegen Adduktorenproblemen verpasst.