11. November 2016

Späte Erlösung für RWE

Außenseiter Sprockhövel macht es den Rot-Weissen lange schwer.

Drei Punkte sollten es gegen die TSG Sprockhövel werden, drei Punkte sind es geworden. Trotz durchwachsener Leistung schlugen die Bergeborbecker den Gast aus Sprockhövel mit 3:2. Ein Doppelpack von Marcel Platzek (11. und 35.) sowie der erlösende Siegtreffer von Kamil Bednarski (81.) bescherten den Rot-Weissen den Heimsieg. Die Treffer von Christopher Antwi-Adejej (4. und 55.) sorgten jedoch für einen besonders spannenden Fußballabend an der Hafenstraße. "Ich möchte mich heute im Namen der Mannschaft bei den Fans bedanken. Es gab diese Phase in der 70. Minute, wo die Fans gespürt haben, dass wir Unterstützung brauchen. Und diese Unterstützung hat maßgeblich zum Siegtreffer beigetragen", so Chef-Trainer Sven Demandt nach der Begegnung.

Ein Pokalspiel erwartete der rot-weisse Übungsleiter gegen den Underdog aus Sprockhövel. Zwar gab es keinen Klassenunterschied, doch gegen den Aufsteiger und aktuellen Tabellensiebzehnten ging der Traditionsverein von der Hafenstraße als klarer Favorit ins Rennen. Entsprechend aufopferungsvoll und leidenschaftlich erwartete RWE die Gäste auf der für sie ungewohnt großen Bühne Hafenstraße.

Und es begann, wie es in Pokalspielen für den Favoriten nicht beginnen sollte. Antwi-Adejej, der am heutigen Freitag einen besonders guten Tag erwischte, fasste sich aus etwa 20 Metern ein Herz und zog einfach mal ab. Selten hat ein Fußballspieler wohl einen Ball besser getroffen und so klatschte das Geschoss vom Innenpfosten ins Tor. Der Fehlstart für die Rot-Weissen war perfekt.

Doch diese schienen sich davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Kamil Bednarski hätte nach acht Minuten ebenso wie Kevin Grund im Nachschuss ausgleichen können, doch beide konnten im letzten Moment geblockt werden. Doch drei Minuten später war es dann endlich soweit mit dem Erfolgserlebnis für die Elf von der Hafenstraße. Einen Freistoß von Benjamin Baier konnte Benz nur nach vorne abwehren, wo Marcel Platzek mit allem was er hatte in den Abpraller hineinrutschte und ihn so über die Linie bugsierte (11.). Doch im Anschluss entwickelte sich keineswegs das erwartet einseitige Spiel. Der Gast aus Sprockhövel spielte munter mit und lief RWE früh an, was in der Folge häufig zu rot-weissen Ballverlusten und teilweise sogar zu Chancen führte, sodass auch RWE-Schlussmann Niclas Heimann zur Hochform auflaufen musste, um seine Elf vor dem erneuten Rückstand zu bewahren. In der 25. Minute lenkte er einen Kopfball von Claus mit einer starken Parade über die Latte und auch in der Folgezeit musste die rot-weisse Nummer 1 hellwach sein.

Das Highlight des Spiels schien die Dinge dann in die erwartete Richtung zu lenken. Der Fußballgott in Person von Marcel Platzek legte sich den Ball etwa 20 Meter vor dem Tor mit der Brust zurecht und drosch diesen daraufhin mit Wucht in den linken oberen Torknick. Ein Treffer der Marke "Tor des Monats", der seine Mannschaft auf die Siegerstraße zu bringen schien.

Doch das 2:1 genügte nicht, um den emsigen Gegner zu brechen. Nach der Pause war es nach einem rot-weissen Ballverlust erneut Antwi-Adejej, der einen Ballgewinn unmittelbar vor dem RWE-Strafraum zum Ausgleich nutzte (55.). RWE kam anschließend zunächst selten durch das dicht gestaffelte Mittelfeld der Gäste. Doch nachdem Benjamin Baier mit seinem Abschluss aus halbrechter Position das Tor ebenso verfehlte wie wenig später Timo Brauer aus der zweiten Reihe war es schließlich Kamil Bednarski, der RWE angetrieben von einer unermüdlichen Westtribüne erlöste. Nach einer Hereingabe von Kevin Grund setzte sich die rot-weisse Nummer 23 im Kopfballduell gegen seinen Gegenspieler durch und drückte den Ball platziert und somit unhaltbar zum Siegtreffer in die Maschen (81.). "Im Pokal zählt nur ein Sieg und den haben wir heute geholt. Auch wenn ich mit der Leistung der Mannschaft heute logischerweise nicht zufrieden war", erklärte Sven Demandt nach der Partie.