8. Dezember 2018

Sieg im letzten Heimspiel des Jahres

Der Joker sticht: Enzo Wirtz traf Minuten nach seiner Einwechselung. (Foto: Rotzoll)
Der Joker sticht: Enzo Wirtz traf Minuten nach seiner Einwechselung. (Foto: Rotzoll)

Rot-Weiss schlägt den 1. FC Kaan Marienborn mit 1:0.

Die letzten drei Heimpunkte des Jahres bleiben in Essen. Mit 1:0 schlugen die Rot-Weissen den Gast aus Kaan Marienborn durch ein Tor von Enzo Wirtz (61.). „Man hat in der ersten Halbzeit sicherlich gesehen, dass wir aktuell nicht das Selbstvertrauen haben, mit dem wir noch vor ein paar Monaten aufgetreten sind. In der zweiten Halbzeit haben wir dann besser Fußball gespielt und hatten noch richtig gute Chancen“, so Chef-Trainer Karsten Neitzel.

Mit dem zuletzt verletzten Florian Bichler und Robin Heller in der Startelf gingen die Rot-Weissen das Unterfangen Heimsieg am heutigen Samstag im Stadion Essen an. Nach der bitteren Niederlage in Wuppertal sollte es von Beginn an keinen Zweifel am Sieger des letzten Heimspiel des Kalenderjahres geben. Und die Essener legten gut los. Scepanik schaffte es als erstes in den gegnerischen Strafraum, fand mit seiner Hereingabe aber keinen der mitgelaufenen Mitspieler (6.). Anschließend taten sich die Gastgeber etwas schwerer gegen die dicht gestaffelte Defensive der Siegerländer, die ihrerseits auf Konter setzten, sich jedoch wiederum an der rot-weissen Abwehrreihe um die starken Philipp Zeiger und Robin Urban die Zähne ausbissen. Doch in der 25. Minute gelang es RWE endlich wieder, den Abwehrriegel zu knacken. Einen Distanzschuss von Kai Pröger konnte Gästekeeper Bölker nur nach vorne abklatschen lassen. Dort lauerte Marcel Platzek, legte sich den Ball am liegenden Torhüter vorbei, traf aus spitzem Winkel jedoch nur den Pfosten. Der Gegner hatte seine gefährlichste Szene der Halbzeit im direkten Gegenzug. Radschuweit kam nach einer verlängerten Ecke am zweiten Pfosten zu spät und erreichte den Ball nicht mehr (26.).

Nach dem Seitenwechsel schalteten die Rot-Weissen dann aber einen Gang hoch. Bereits nach wenigen Sekunden des zweiten Durchgangs stieg Platzek nach einer Ecke am höchsten, setzte die Kugel jedoch einen halben Meter neben das Tor (46.). Wenige Minuten später musste dann auch Bölker wieder eingreifen. Benjamin Baier brachte einen Freistoß mit Zug zum Tor, vor dem Freund und Feind verpassten, aber der Maienborner Schlussmann schließlich zur Stelle war (51.). Die Einschläge kamen jetzt jedoch immer näher. Lukas Scepanik fand mit einer Flanke Platzek, der den Ball über die Stirn in Richtung Tor gleiten ließ. Nachdem sowohl Latte als auch Pfosten zitterten, fiel Bölker zunächst ein Stein vom Herzen und schließlich der Ball in die Hände (56.). „In dieser Phase lag dann auch ein Tor in der Luft“, so der Marienborner Trainer Nehrbauer nach Schlusspfiff und dies sollte dann auch fallen. Der Minuten vorher eingewechselte Enzo Wirtz fasste sich aus gut 25 Metern ein Herz und drosch das Leder an Bölker vorbei in die Maschen (61.). Es sollte nicht die letzte Chance des Offensivspielers gewesen sein. „Enzo hat das heute super gemacht, nicht nur des Tores wegen. Er war sicherlich enttäuscht, nicht von Anfang an dabei gewesen zu sein, hat aber auf dem Platz eine super Reaktion gezeigt“, fasste Karsten Neitzel die Gefühlslage seines Jokers nach Spielende zusammen.

Mit dem Treffer spielten die Rot-Weissen befreiter auf und hätten sich erneut durch Wirtz (78. und 86.) sowie durch Zeiger (86.) für ihren couragierten Auftritt belohnen können, scheiterten jedoch an der eigenen Genauigkeit oder am gut aufgelegten Bölker im Gästetor. Nach etwas mehr als 90 Minuten durften sich die Essener dann aber endlich der letzten drei Heimpunkte des Kalenderjahres sicher sein.