6. Oktober 2013

Seumannstraße: Investitionen in die Zukunft. Krupp-Stiftung fördert Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen

Die Freude in der Geschäftsstelle ist groß, als Dr. Michael Welling an einem Mittwochim September 2013 das Schreiben der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung öffnet. Der Brief enthält eine Förderzusage an den Verein Essener Chancen über 222.000 Euro für die Jugendbildungsarbeit.

Michael Welling: „Der Verein Essener Chancen und RWE wollen gemeinsam fußballbegeisterte Jugendliche – Jungen und Mädchen – über das sportliche Engagement hinaus darin unterstützen, ihren beruflichen und persönlichen Lebensweg zu finden. Denn nur die allerwenigsten schaffen es in den Profisport. Hier sehen wir uns in der Verantwortung.“

Eingebunden in das Projekt sind sowohl Spieler aus der Jugendabteilung von RWE als auch Kinder und Jugendliche, die keinen direkten Bezug zu Rot-Weiss Essen haben. Dank der hohen finanziellen Unterstützung durch die Stiftung können jetzt die notwendigen Voraussetzungen für die Betreuung der Jugendlichen in der Trainingsanlage von RWE an der Seumannstraße in Altenessen geschaffen werden.

Konkret bedeutet das:

• Ein vorhandenes aber unbespielbares Kleinspielfeld erhält einen neuen Bodenbelag. Im Rahmen der Nachmittagsbetreuung können hier die Kinder und Jugendlichen trainieren, denn die übrigen Plätze sind häufig durch das Training der Rot-Weissen belegt.

• Am Rand des Kleinspielfeldes werden Räumlichkeiten geschaffen für die Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag und eine aktive Elternarbeit während und nach dem Training.

• Für die Betreuung der Kinder und Jugendlichen werden Pädagogen eingestellt. Sie sollen bei der Hausaufgabenbetreuung helfen, die Elternarbeit koordinieren, die Integrationsarbeit fördern, die Verbindungsstellen zur Schule sein und bei der Ausbildungsplatzsuche helfen.

Die Krupp-Stiftung übernimmt die Anschubfinanzierung der Personalkosten für einen Zeitraum von zwei Jahren. Danach ist eine Eigenfinanzierung aus Vereinsmitteln vorgesehen. Die Gesamtschule Nord und das Leibniz-Gymnasium beteiligen sich ebenfalls an dem Projekt und haben gemeinsam mit RWE eine Kooperation zur Talentförderung in der Sportart Fußball vereinbart. Aus Sicht der Schulen fördert das Konzept ihren Bildungsauftrag: „Die beabsichtigte Hausaufgabenhilfe ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kooperation. Wir als Schule werden Ansprechpartner bestimmen, die für unsere Schülerinnen und Schüler möglichst individuell Informationen an den Leiter der Hausaufgabenhilfe weitergeben, um diese Form der Unterstützung passgenau zu begleiten.“

Oberbürgermeister Reinhard Paß ist als Gründungsmitglied der Essener Chancen begeistert von dem Projekt: „Toll, mit welchem Tempo hier das Thema Bildung vorangetrieben wird. Ich bin sicher, die Kooperationspartner werden alles dafür tun, dass die Schulen, der Verein und vor allem die Kinder von der Partnerschaft profitieren.“

Trainerlegende Otto Rehhagel, ebenfalls Mitglied im Verein Essener Chancen, ergänzt: „Leider wachsen nicht alle Kinder und Jugendliche unter optimalen Bedingungen auf, weshalb man sie so gut es nur geht unterstützen muss. In dem Verein gibt es zugleich Parallelen zur Arbeit als Fußballtrainer, denn auch dabei ist es wichtig, dass man Kinder und Jugendliche motiviert, fördert und integriert, um ihnen den Start ins Leben zu erleichtern.“

Michael Welling ist stolz: „Die Bewilligung zeigt, dass RWE und der Verein Essener Chancen zurecht ihren Fokus auf soziales Engagement, Bildung und Jugendförderung legen. Die Unterstützung der Krupp-Stiftung ist unserem Verein mehr wert als kurzfristig drei Punkte gegen den VfL Bochum oder Borussia Dortmund.“

Der Verein Essener Chancen ist auf Initiative von Rot-Weiss-Essen unter Schirmherrschaft der Stadt Essen in Person von Oberbürgermeister Reinhard Paß als Plattform für gelebtes soziales Engagement im Mai 2012 gegründet worden. Gemeinsames Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen aller sozialen und kulturellen Schichten neue Chancen in Schule, Bildung, Ausbildung und Beruf zu ermöglichen und so zugleich auch einen wichtigen Beitrag zur Integration zu leisten.