9. August 2019

Nächster Gegner: Zwei Auftaktsiege ohne Gegentor

U21 des 1. FC Köln legt mit neuem Trainer Mark Zimmermann Saisonstart nach Maß hin.

Wenn die U 21 des 1. FC Köln am morgigen Sonntag (ab 14.00 Uhr) im Rahmen des 3. Spieltages der Regionalliga West bei Rot-Weiss Essen gastiert, dann steht – zumindest rein tabellarisch – bereits ein Top-Spiel an. Genau wie RWE startete auch das Nachwuchsteam des Bundesliga-Aufsteigers aus der Domstadt mit zwei Siegen optimal in die neue Saison. Die Kölner gewannen sowohl das Stadtderby bei Drittliga-Absteiger Fortuna Köln (1:0) als auch gegen Aufsteiger SV Bergisch Gladbach 09 (3:0) und kassierten noch kein Gegentor.

Neuer Trainer bei der zweiten Mannschaft des „Effzeh“ ist Mark Zimmermann. Der 45-jährige Fußball-Lehrer beerbte André Pawlak, der die Profis als Interimstrainer zum Aufstieg ins Oberhaus führte und mittlerweile als Assistent des neuen Cheftrainers Achim Beierlorzer (zuvor SSV Jahn Regensburg) fest zum Profi-Trainerstab gehört.

Für Mark Zimmermann ist es erst die zweite Trainerstation. Der in Bad Salzungen (Thüringen) geborene Ex-Bundesligaprofi war zuvor ausschließlich für den Drittligisten FC Carl Zeiss Jena tätig. Bei den Thüringern, für die er auch selbst als Profi am Ball war, betreute Zimmermann unter anderem fünf Jahre die A-Junioren und zuletzt fast zweieinhalb Jahre die erste Mannschaft, die er von der Regionalliga Nordost zurück in die 3. Liga und dann dort zum Klassenverbleib führte. Bei der U 21 des 1. FC Köln unterschrieb Zimmermann einen Kontrakt bis Juni 2021. Sein Assistent ist mit Martin Heck der vorherige U 17-Trainer, der mit dem Nachwuchs des „Effzeh“ vor wenigen Monaten die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft gewann. In der Saison 2015/16 war Heck auch schon selbst Cheftrainer der U 21, trat nun aber ins zweite Glied, da er parallel an der Hennes-Weisweiler-Akademie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Hennef auch die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolviert.

Aber nicht nur das Trainerteam ist neu bei der U 21 des 1. FC Köln. In der Mannschaft gab es einen größeren Umbruch mit einer Reihe von Zu- und Abgängen. Schmerzhaft waren unter anderem die Abgänge von Offensivtalent Adrian Szöke (zu Heracles Almelo/Niederlande), von Mittelfeldspieler Hikmet Ciftci (zum Zweitligisten FC Erzgebirge Aue), von Innenverteidiger Sven Sonnenberg (zum Drittligisten FC Hansa Rostock) oder von Torjäger und Kapitän Roman Prokoph, der zum Ligakonkurrenten Fortuna Köln wechselte. Beim 1:0-Erfolg bei der Fortuna am 1. Spieltag gab es direkt ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Spielführer. Als Prokoph-Ersatz verpflichtete Köln II Lucas Musculus vom Drittliga-Aufsteiger FC Viktoria Köln. Der 28-jährige Neffe von DFB-Pokalsieger und Ex-Nationalspieler Stephan Engels (1983 mit dem 1. FC Köln) war bei der Viktoria kaum zum Zug gekommen und soll jetzt die junge zweite Mannschaft des Stadtrivalen führen. Noch gelang Musculus kein Treffer. In der zweiten Saisonpartie gegen seinen Heimatklub Bergisch Gladbach 09 kam er auch nicht zum Einsatz.

Mit von der Partie war stattdessen Mittelfeldspieler Niklas Hauptmann aus dem Profikader der "Geißböcke". Der 23-Jährige, der bereits 66 Zweitliga-Spiele (für Dynamo Dresden und die Kölner) auf dem Buckel hat, spielt aktuell in den sportlichen Planungen von Cheftrainer Beierlorzer keine entscheidende Rolle. Deshalb lief er für die U 21 auf – und steuerte auf Anhieb zwei Tore zum 3:0 gegen Bergisch Gladbach bei.

Ebenso wie Roman Prokoph gehört mit Ex-Zweitligaprofi Florian Hörnig auch ein weiterer Routinier nicht mehr zum Aufgebot. Der 32-jährige Verteidiger, der im Laufe seiner Karriere unter anderem mit einer schlimmen Entzündung der Speiseröhre zu kämpfen hatte, startete im Januar 2018 bei den Kölnern einen sportlichen Neuanfang. Als Routinier half er dabei, den Abstieg in die 5. Liga zu verhindern. In der letzten Saison stand der gebürtige Münchner wegen eines Sehnenrisses kaum zur Verfügung. Zum Saisonende lief sein Vertrag aus.

Der direkte Vergleich zwischen RWE und der U 21 des 1. FC Köln fällt recht deutlich zugunsten der Rot-Weissen aus. Von insgesamt 29 Duellen gewann RWE 14, die zweite Mannschaft des „Effzeh“ setzte sich siebenmal durch. Außerdem stehen acht Unentschieden zu Buche. In der letzten Saison behielt jeweils die Heimmannschaft die Oberhand. Die Partie im Stadion an der Hafenstraße endete 2:0 für die Rot-Weissen. In Köln siegten die Domstädter unmittelbar vor der Winterpause 1:0 – und legten damit den Grundstein für eine fulminante Rückserie, die mit dem Klassenverbleib gekrönt wurde. Das war nach einer extrem schwachen Hinrunde alles andere als selbstverständlich. Diesmal aber spricht – nicht nur wegen der beiden Auftaktsiege – vieles für eine erfolgreichere Saison.