7. April 2017

Nächster Gegner: Wiedersehen mit Bonmann und Fritz

RWE zu Gast bei Meisterschaftsanwärter Borussia Dortmund II

Ein Wiedersehen mit zwei alten Bekannten gibt es an diesem Samstag, 8. April, (14 Uhr) wenn Rot-Weiss Essen im Rahmen des 28. Spieltages in der Regionalliga West zum Derby beim Aufstiegsanwärter Borussia Dortmund gastiert. Während Moritz Fritz nach überstandener Verletzung im Nachholspiel gegen die Sportfreunde Siegen bereits zum zweiten Mal in Folge in der Startelf stand, musste sich Hendrik Bonmann im Siegerland erstmals in dieser Saison bei der U23 mit einem Bankplatz begnügen.

Fritz lief in der vergangenen Saison für RWE auf und absolvierte 29 Regionalliga-Spiele für die Bergeborbecker. Bonmann war von 2009 bis 2013 an der Hafenstraße aktiv, schaffte noch als A-Jugendlicher den Sprung aus der eigenen U 19 in die erste Mannschaft. Mittlerweile gehört der gebürtige Essener, der seinem früheren Verein RWE nach wie vor eng verbunden ist, sogar zum BVB-Lizenzspielerkader, kommt aber überwiegend bei der zweiten Mannschaft zum Einsatz.

Ausgerechnet im Spitzenspiel gegen den Tabellenführer FC Viktoria Köln (2:3) unterlief Bonmann ein folgenschweres Missgeschick. Beim Stand von 2:2 trat er wegen eines Platzfehlers unglücklich über den Ball, der zum Endstand ins Tor kullerte. Die Folge: Die Kölner gewannen die Partie und sind jetzt sechs Punkte voraus. Allerdings hat der BVB eine Partie weniger absolviert. Verlassen können sich Bonmann und Co. auf ihre Anhänger. Dass der Bundesligist und Champions League-Teilnehmer Borussia Dortmund ein echter Fan-Magnet ist, dürfte weit über die Grenzen von Deutschland bekannt sein. Der BVB ist schon seit Jahren sowohl in der Bundesliga als auch im europaweiten Vergleich der Zuschauerkrösus. In der letzten Saison besuchten 81.359 Zuschauer die Spiele im Dortmunder „Signal Iduna Park“, der von Fans bis heute in der Regel nur beim alten Namen „Westfalenstadion“ genannt wird. Bei den Partien der Dortmunder U23 waren es schon während der abgelaufenen Spielzeit durchschnittlich 1.331 Fans, die den BVB-Nachwuchs bei seinen Heimspielen unterstützten. Dies bescherte der Borussia Rang vier in der Zuschauertabelle der Regionalliga West. In dieser Saison liegt der Schnitt aktuell sogar bei 2.167 Besuchern. Allein beim Viktoria-Spiel waren 5.529 Fans vor Ort. Zwar kann die Dortmunder U23 nicht mit der Zuschauerzahl des RWE (7.683 im Schnitt) konkurrieren, belegt aber hinter den Essenern, Alemannia Aachen (6.992), Wuppertaler SV (4.279) und Rot-Weiß Oberhausen (2.259) den fünften Rang in der Zuschauertabelle.
Ausgetragen werden die Heimspiele von Borussia Dortmunds U23 im traditionsreichen „Stadion Rote Erde“, das 1926 an der Strobelallee im Dortmunder Süden für die erste Mannschaft des BVB erbaut wurde und zunächst den Namen „Kampfbahn Rote Erde“ trug. 25.000 Besucher passen in die denkmalgeschützte Arena, zwischenzeitlich wuchs die Kapazität auf 42.000 Plätze. Bei Spielen des BVB II sind allerdings „nur“ 9.999 Zuschauer zugelassen. Sogar zwei Länderspiele gingen einst im Stadion „Rote Erde“ über die Bühne. Am 8. Mai 1935 gewann Deutschland 3:1 gegen Irland, am 8. April 1967 bezwang die DFB-Auswahl Albanien in einem EM-Qualifikationsspiel 6:0. Bis zur Errichtung des Westfalenstadions 1974 diente es als Heimspielstätte der Profis von Borussia Dortmund. Aber nicht nur Freunde des Ballsports kamen an der Strobelallee auf ihre Kosten. Zwischen 1950 und 1955 fanden dort auch sechs Boxkämpfe mit insgesamt über 200.000 Zuschauern statt. Dass die „Rote Erde“ auch heute noch ein Publikumsmagnet für die Spiele von Borussia Dortmund ist, hängt zum großen Teil mit der lautstarken Unterstützung der Dortmunder Ultra-Fanszene zusammen, die unter dem Namen „Ultras von die Amateure“ agiert und auch für viele Choreografien verantwortlich ist.

Die Gesamtbilanz zwischen RWE und der zweiten Mannschaft des BVB spricht klar für die Rot-Weissen. Bei bislang 17 Duellen in den verschiedenen Regionalligen West/Südwest (1994 bis 2000), Nord (2000 bis 2008) und West (seit 2008) verließen die Essener sechsmal als Gewinner den Platz, mussten sich nur zweimal geschlagen geben. Mehr als die Hälfte der direkten Vergleiche (neun) endeten remis, so auch beim 1:1 im Hinspiel.