17. Februar 2017

Nächster Gegner: Ungewohnte Ruhe in der Domstadt

Viktoria Köln versucht es in dieser Saison mit Understatement.

Neun elendig lange Wochen Winterpause haben endlich ein Ende. Am morgigen Samstag geht es für den Traditionsverein von der Hafenstraße endlich wieder um Punkte. Zum Auftakt wartet mit Viktoria Köln allerdings ein besonders dicker Brocken. Die Domstädter kratzen bereits seit Jahren an der Meisterschaft der Regionalliga West, standen sich jedoch stets selbst im Weg. In dieser Saison soll der große Wurf nun endlich gelingen.

Jährlich grüßte das Murmeltier im Sportpark Höhenberg. Finanziell auf Rosen gebettet ging man in den Transferperioden regelmäßig auf große Shoppingtour, auf der man sich gerne mal national und international in den ersten drei Ligen bediente. Dementsprechend ging die Viktoria seit der Saison 2013/2014 stets als großer Favorit auf den Titelgewinn in die Spielzeit und schien dieser Rolle in der Hinrunde auch immer gerecht zu werden. Und doch schlichen sich immer wieder Schwächephasen ein, die die Kölner schließlich die Relegationsteilnahme kosteten. In der laufenden Saison geht es dagegen verhältnismäßig ruhig zu. Understatement scheint das Gebot der Stunde, bezeichnete Sportvorstand Franz Wunderlich den Verein doch unlängst in einem Interview mit dem Reviersport als „kleine Viktoria“. Lotsten die Viktorianer in der vergangenen Winterpause noch echte Hochkaräter wie David Jansen oder Fatih Candan an den Rhein, beließ man es zum Jahreswechsel 2016/2017 beim Kader der Hinrunde.

Dass dieser stark genug ist, um ein großes Wörtchen um den Titel mitzusprechen, zeigen nicht nur die klangvollen Namen im Kader, sondern auch die bisherige Punktausbeute. Nur drei Punkte trennen die Elf von Marco Antwerpen vom angestrebten Platz an der Sonne. Drei dieser Punkte sicherten sich die Domstädter dabei im Hinspiel an der Hafenstraße. Obwohl RWE die Partie im ersten Durchgang dominierte und sich beste Chancen erspielte, musste man sich am Ende mit 0:4 geschlagen geben. Trotzdem stimmt die damalige Leistung Chef-Trainer Sven Demandt im Hinblick auf das morgige Duell optimistisch: „Wir müssen nicht viel anders machen, als in der ersten Halbzeit des Hinspiels. Wir müssen nur dringend unsere Chancen nutzen, denn so viele bekommst du gegen eine Mannschaft wie Viktoria Köln eigentlich nicht.“

Ein intensives Spiel erwartet der Fußballlehrer zum Auftakt. Leidenschaft heißt dabei das Zauberwort: „Die ersten Spiele nach der Pause sind meistens sehr umkämpft. Insofern glaube ich schon, dass es am Samstag eher auf Dinge wie Leidenschaft ankommt, als auf taktische Finessen. Diese Leidenschaft müssen wir zeigen.“