16. August 2019

Nächster Gegner: Starker Start dank Standards

Vom DFB-Pokalspiel gegen Bundesligisten, über Westfalenpokal in den Liga-Alltag.

Enttäuscht, aber mit erhobenem Haupt ging die Mannschaft von Enrico Maaßen aus dem DFB-Pokalspiel mit dem SC Paderborn. Ein Doppelpack von Lars Lokotsch stellte binnen kurzer Zeit die Partie gegen den Bundesligisten auf den Kopf, mit 3:3 ging es ins Elfmeterschießen. Erst dort konnten die favorisierten Paderborner das Spiel mit 5:7 für sich entscheiden. Nun steht für Rödinghausen in der Liga, am morgigen Samstag, ab 14.00 Uhr ein echtes Highlight auf dem Programm, wenn die bisher ungeschlagene Mannschaft von Rot-Weiss Essen im Häcker Wiehenstadion gastiert.

Pokalschreck gegen Bundesligisten, diese Rolle steht dem SVR. Bereits in der Spielzeit 2018/2019 machten es die Ostwestfalen dem großen FC Bayern München schwer. Mit einem knappen 2:1 kehrten die favorisierten Münchener aus dem Ort zwischen Osnabrück und Minden zurück, zuvor schmiss Rödinghausen Zweitligisten Dynamo Dresden aus dem Pokal. Nun, am vergangenen Sonntag die Aufholjagd gegen die Paderborner.

Im Westfalenpokal besiegte die Mannschaft unter der Woche Borussia Emsdetten mit 7:2, in der Liga läuft es für den SV Rödinghausen ebenfalls gut. Zum Auftakt setzte sich der SVR bei der Zweiten von Borussia Mönchengladbach 3:1 durch. "Uns war klar, dass wir auch einmal leiden und hinterherlaufen müssen. Im zweiten Durchgang hatten wir mehr Kontrolle und dadurch verdient gewonnen", so der angehende Fußball-Lehrer Maaßen. Am 2. Spieltag folgte vor eigenem Publikum ein 4:0 gegen den Drittliga-Absteiger Fortuna Köln. "Fußballerisch war das nicht unser Top-Level", befand der SVR-Trainer. "Wir sind selbstkritisch genug, um zu wissen, dass längst noch nicht alles perfekt läuft."

Bei dem deutlichen Ergebnis gegen die ambitionierten Kölner profitierte Rödinghausen nicht zuletzt von seiner Stärke bei Standardsituationen. Jeweils nach Eckbällen oder Freistößen des Österreichers Christian Derflinger waren die beiden Innenverteidiger Julian Wolff (zweimal) und Kapitän Daniel Flottmann (traf auf seinen Ex-Klub) erfolgreich. Den vierten Treffer steuerte der überragende Derflinger, Zugang von Meister Viktoria Köln, selbst bei.

Allerdings lief die Saisonvorbereitung nicht so, wie sich Enrico Maaßen es sich vorgestellt hatte. Dabei bereiteten dem angehenden Fußball-Lehrer nicht etwa seine zeitweise Abwesenheit wegen der Verpflichtungen an der Hennes-Weisweiler-Akademie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Hennef Sorgen. Vielmehr mussten Maaßen und die Ostwestfalen innerhalb weniger Wochen zahlreiche Nackenschläge hinnehmen, die die ursprünglichen Personalplanungen für den Start in die neue Spielzeit über den Haufen warfen.

Zunächst brachte Angreifer Lars Lokotsch (23) aus dem Urlaub eine hartnäckige Viruserkrankung mit, die unter anderem die Nieren angriffen. Die Folge waren ein zehntätiger Klinikaufenthalt, bei dem dann auch noch Probleme am Herzmuskel festgestellt wurden. Stürmerkollege Nico Empen (23), mit großen Hoffnungen vom Nord-Regionalligisten SC Weiche Flensburg 08 verpflichtet, meldete sich zunächst mit einer Mandelentzündung vom Trainingsauftakt ab. Als es trotz der Einnahme von Antibiotika nicht besser wurde, diagnostizierten die Ärzte Pfeiffersches Drüsenfieber.

Mittelfeldspieler Linus Meyer (27) stieg zwar zunächst in das Training ein und hinterließ in den ersten Testspielen einen starken Eindruck. Dann aber entzündete sich eine große Blase am Fuß, prompt landete Meyer mit einer Blutvergiftung für zwei Wochen im Krankenhaus. Die Patellasehnenprobleme von Defensivspieler Laurin von Piechowski (25) wurden zwei Wochen lang von Bayern-Doc Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt (76) in München behandelt. Der Saisonstart gelang dennoch.