16. November 2018

Nächster Gegner: Rödinghausen ist das Team der Stunde

Im Hinspiel unterlagen die Rot-Weissen knapp mit 1:2. (Foto: Endberg)
Im Hinspiel unterlagen die Rot-Weissen knapp mit 1:2. (Foto: Endberg)

Angreifer Engelmann stellt Torgefährlichkeit unter Beweis.

Dass der SV Rödinghausen, am morgigen Samstag (ab 14.00 Uhr) zum ersten Rückrundenspiel an der Essener Hafenstraße zu Gast, die beste Hinrunde in der Regionalliga West seiner Vereinsgeschichte hingelegt hat, daran ist Simon Engelmann nicht ganz „unschuldig“. Der 29-jährige Stürmer hat mit seinen acht Treffern sogar großen Anteil daran, dass der SVR mit 30 Punkten Rang vier belegt, acht Zähler hinter Spitzenreiter FC Viktoria Köln.

In der Torschützenliste muss Engelmann lediglich Christopher Kramer (elf Tore) vom Wuppertaler SV, David Mikel Bors (neun) vom Bonner SC und Lars Lokotsch (neun) vom Aufsteiger und Schlusslicht TV Herkenrath 09 den Vortritt lassen.

Engelmann hat seine Torgefährlichkeit inzwischen schon über einige Jahre hinweg unter Beweis gestellt. Für Rödinghausen sowie bei seinen vorherigen Stationen Sportfreunde Lotte, SC Verl und bei Rot-Weiß Oberhausen markierte er insgesamt 79 Treffer bei 224 Regionalliga-Einsätzen.

Trotz der guten Trefferquote: Höher als in der 4. Liga hat Engelmann noch nicht gespielt. „Ich hätte sicher nichts dagegen gehabt, den Sprung in die 3. Liga zu schaffen“, sagt der Torjäger. „Es hat sich aber bislang nicht ergeben. Ich muss allerdings auch sagen, dass es mir lieber war, möglichst frühzeitig bei guten Regionalliga-Klubs wie Lotte, Verl, Oberhausen oder eben Rödinghausen zu unterschreiben, als alles auf eine Karte zu setzen und mich um Probetrainings bei Drittligisten zu bemühen. Ich bin auch so zufrieden.“

Seit Sommer 2017 läuft Engelmann für den SVR aus der ostwestfälischen 10.000 Einwohner-Gemeinde auf. „Ich komme aus Bakum in der Nähe von Vechta in Niedersachsen, wollte zurück in meine Heimat, aber gleichzeitig in der Regionalliga West bleiben, die deutlich attraktiver ist als die Nord-Staffel. Da war Rödinghausen für mich die optimale Lösung“, erinnert sich der Stürmer an die Gründe für seinen Wechsel.

Die 3. Liga spielt zumindest im Hinterkopf noch eine Rolle. „Wenn es passt, würde ich definitiv nicht ‚Nein‘ sagen“, lacht Engelmann. „Am besten wäre es aber für mich, mit dem SV Rödinghausen aufzusteigen. Das wäre ein absoluter Höhepunkt.“

Aber auch die Karriere nach der aktiven Laufbahn hat der Angreifer durchaus schon im Blick. An Fern-Uni in Hagen hat Engelmann Wirtschaftsinformatik studiert: „In welche Richtung ich mich beruflich genau orientieren möchte, steht aber noch nicht fest. Erst einmal möchte ich noch einige Jahre Fußball spielen.“

Bemerkenswert: Seine bisherigen acht Saisontreffer hat Engelmann in nur fünf Spielen erzielt. Dreimal gelang ihm ein Doppelpack. Gleich am 1. Spieltag steuerte der Stürmer beide Treffer zum 2:1 gegen RWE bei. Jeweils doppelt traf er auch beim 5:0 gegen den SC Wiedenbrück sowie beim 2:1 bei der U 23 von Fortuna Düsseldorf.

Eines seiner wohl wichtigsten Tore erzielte Engelmann im DFB-Pokal. In der ersten Hauptrunde markierte er gegen Zweitligist Dynamo Dresden (3:2 nach Verlängerung) den Ausgleichstreffer zum 2:2. Er ebnete damit den Weg zum DFB-Pokal-Höhepunkt gegen Rekordmeister Bayern München (1:2).

An die letzten Auftritte des SV Rödinghausen in Essen hat aber nicht nur Simon Engelmann sehr gute Erinnerungen. Noch nie mussten sich die Ostwestfalen an der Hafenstraße geschlagen geben. In bislang vier Partien sprangen drei Siege und ein Remis für den SVR heraus. Überhaupt konnten die Rot-Weissen lediglich den ersten von insgesamt neun direkten Vergleichen für sich entscheiden.