10. Mai 2019

Nächster Gegner: Mini-Chance auf Klassenverbleib

Das Foto stammt aus dem letzten Gastspiel des SC Wiedenbrück an der Hafenstraße in der Saison 2017/2018. (Foto: Endberg)
Das Foto stammt aus dem letzten Gastspiel des SC Wiedenbrück an der Hafenstraße in der Saison 2017/2018. (Foto: Endberg)

SC Wiedenbrück steht nach acht Jahren in Folge in der Regionalliga West vor dem Abstieg

Der SC Wiedenbrück, der am Samstag um 14.00 Uhr, im Rahmen des 33. Spieltages der Regionalliga West bei Rot-Weiss Essen gastiert, steht kurz vor dem Abstieg in die Oberliga Westfalen. Zwei Spieltage vor dem Saisonende rangiert der SCW auf dem vorletzten Tabellenplatz. Bei fünf Punkten Rückstand zum „rettenden Ufer“ sind die Chancen auf den Klassenverbleib minimal. Erstmals seit 2010 würde Wiedenbrück damit nicht viertklassig spielen. Seit dem Aufstieg aus der damaligen NRW-Liga in der Saison 2009/2010 war der SCW durchgängig in der Regionalliga West am Ball.

Gerade einmal sieben Siege holte der Tabellenvorletzte aus den bisherigen 32 Partien. Als Grund für die schwache Saisonleistung führt Wiedenbrücks Vorstandsmitglied Burckhard Kramer unter anderem das „unfassbare Verletzungspech“ an. Größter Pechvogel war und ist Offensivspieler und Rückkehrer Marvin Studtrucker. Der 28-Jährige zog sich direkt im Saison-Auftaktspiel gegen den SC Verl (1:1) nach nur sieben Minuten einen Sehnenteilabriss zu. Für Studtrucker kam es dann aber, als er an seinem Comeback arbeitete, noch schlimmer. Im Training erlitt er Anfang Oktober auch noch einen Kreuzbandriss. Seitdem ist die Saison für ihn gelaufen.

Genauso schlimm erwischte es Angreifer Viktor Maier, der wegen eines Patellasehnenrisses erst am letzten Spieltag vor der Winterpause bei der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach (0:1) zu seinem ersten und einzigen Saisoneinsatz kam (elf Minuten). Die Spielzeit ist für den 28-jährigen Nationalspieler von Kirgisistan inzwischen wegen eines Knorpelschadens aber auch schon wieder beendet.

Ein Beispiel für Wiedenbrücker Spieler, die sich nach mehreren, teils schweren Verletzungen – wie etwa zwei Mittelfußbrüchen – zurückgekämpft haben, ist Oliver Zech. Der 32-jährige Mittelfeldspieler trägt seit Saisonbeginn die Kapitänsbinde und stand bei 24 seiner 26 Einsätze von Beginn an auf dem Feld. Während der Winterpause hat Zech, der seit 2012 das Trikot des SCW trägt, seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2021 verlängert. Kontinuität gibt es auch im Vorstand, der auf der Mitgliederversammlung einstimmig für zwei Jahre wiedergewählt wurde. Auch der Vertrag mit Trainer Björn Mehnert läuft noch bis 2021.

Schon im Sommer hatte der SC Wiedenbrück mit Studtrucker sowie Daniel Latkowski (SV Rödinghausen) und Zlatko Muhovic (SC Verl, im Winter zum 1. FC Kaan-Marienborn) drei Rückkehrer unter den insgesamt 13 Verpflichtungen begrüßen können. In der Winterpause kam mit Kamil Bednarski (Wuppertaler SV) ein weiteres bereits bekanntes Gesicht dazu. Der 33-jährige Stürmer hatte zwischen 2013 und 2016 in 89 Ligaspielen 37 Tore für die Ostwestfalen erzielt und sieben Treffer vorbereitet. Seit seiner Rückkehr nach Stationen bei Rot-Weiss Essen an der Hafenstraße sowie beim Wuppertaler SV sind zwei Tore bei acht Einsätzen hinzugekommen.

Der zweite Winterzugang des SC Wiedenbrück war in der Hinrunde ebenfalls schon in der Regionalliga West am Ball. Noch bis Ende Januar stand André Wallenborn beim Tabellenführer FC Viktoria Köln unter Vertrag und bestritt seit 2017 neun Spiele. In der aktuellen Spielzeit kam der 23-jährige Linksverteidiger nur in der ersten Runde des Verbandspokals beim Kreisligisten SV Rhenania Bessenich (3:1) zum Einsatz. Den SC Wiedenbrück hatte Wallenborn in einem Probetraining überzeugt. Elfmal spielte er bisher für den SCW, konnte den Sturz auf den vorletzten Tabellenplatz aber auch nicht verhindern.

Nach dem Saisonfinale in der Regionalliga West steht für den SC Wiedenbrück noch ein absoluter Höhepunkt auf dem Programm. Im Rahmen des „Finaltags der Amateure“ am Samstag, 25. Mai, gastiert der SCW im Endspiel um den Westfalenpokal beim Ligakonkurrenten SV Rödinghausen. Der Sieger qualifiziert sich für den DFB-Pokal. Eine verkorkste Saison könnte Wiedenbrück also mit einem großen Erfolg beenden.