11. September 2019

Nächster Gegner: Felix Bechtold hat schweres Erbe angetreten

In der vergangenen Saison gewann RWE mit 3:0 in der Liebelt-Arena (Foto: Breilmannswiese)
In der vergangenen Saison gewann RWE mit 3:0 in der Liebelt-Arena (Foto: Breilmannswiese)

SV Lippstadt nimmt zweite Regionalliga-Saison in Folge mit zweitjüngstem Trainer in Angriff.

Mit einem neuen Trainer ist der SV Lippstadt 08 in die zweite Saison in Folge nach der Rückkehr in die Regionalliga West gestartet. Der vorherige Co-Trainer Felix Bechtold wird hauptverantwortlich auf der SVL-Bank sitzen, wenn Rot-Weiss Essen am Freitag, 13. September, (ab 19 Uhr) bei den Westfalen zu Gast ist.

Der erst 28-Jährige hat die Nachfolge von Aufstiegstrainer Daniel Berlinski angetreten, der seinen Vertrag nach dem geschafften Klassenverbleib nicht mehr verlängert hatte. "Vom zwölften Platz aus hatten wir in der Oberliga Westfalen noch die Spitzenposition erobert und uns dann als Aufsteiger mit Platz 13 den Klassenverbleib in der Regionalliga gesichert. Mehr ist in nächster Zeit aber mit dem Lippstädter Umfeld nicht möglich. Daher möchte ich mich einer neuen Herausforderung stellen“, lautete Berlinskis Begründung.

Sein Nachfolger Felix Bechtold ist nur knapp sechs Monate älter als Helge Hohl vom Aufsteiger SV Bergisch Gladbach 09, dem jüngsten Trainer in der Regionalliga West. Von Juli 2016 bis Juni 2018 war Bechtold noch selbst für Lippstadt am Ball. "Nach mehreren Jahren in der Oberliga und der Regionalliga West hat mein Körper nicht mehr mitgespielt. Das war ein Abnutzungskampf. Vor allem meine Kniegelenke hatten mir Probleme bereitet. Mir war schon immer klar, dass ich einmal auf die Trainerseite wechseln will", so Bechtold.

Mit der Beförderung vom Co- zum Cheftrainer kamen für den gebürtigen Ingolstädter weitere Aufgaben hinzu. "Als Cheftrainer arbeite ich beispielsweise noch mehr an unserer Spielphilosophie. Auch organisatorisch steht mehr an. Aber ich liebe die Herausforderung. Durch meine Tätigkeit als Teamleiter in einer Bank weiß ich, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Mir macht das viel Spaß."

Im Vergleich zu seiner Tätigkeit als Co-Trainer arbeitet Bechtold nun mit vielen neuen Spielern zusammen. Insgesamt 15 Zugänge haben sich dem SV Lippstadt 08 angeschlossen. Darunter sind mit Lukas Arenz und Tammo Harder auch zwei Offensivspieler mit einer Vergangenheit bei RWE. Arenz absolvierte nach einem Jahr bei den A-Junioren zwischen 2013 und 2015 insgesamt 35 Pflichtspiele (vier Tore) für die erste Mannschaft. Der ehemalige Junioren-Nationalspieler Harder stellte sich im Dezember 2017 und Januar 2018 zumindest zweimal als Probespieler im Training vor.

Der älteste Spieler im Lippstädter Kader ist Marius Kröner. Der 29-jährige Innenverteidiger kam erst im Sommer von der Hammer SpVg aus der Oberliga Westfalen. "Wir haben uns bewusst für ein junges, wildes Team entschieden", so Bechtold. "Wir halten in der Region nach hungrigen Spielern Ausschau, die sich mit uns weiterentwickeln und für höhere Aufgaben empfehlen wollen. Sven Köhler, der gerade erst zum Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück gewechselt ist, oder Marcel Hoffmeier, der beim Drittligisten SC Preußen Münster unterschrieben hat, sind Beispiele einer solchen Win-Win-Situation." Mit Ex-Kapitän Fabian Lübbers hat sich ein anderer Leistungsträger der U 23 des FC Schalke 04 angeschlossen.

Auch hinter den Kulissen gab es einige Änderungen. Mit Nadine Schmidt (27) und Annika Flaßkamp (24) komplettieren zwei Frauen das Team um Bechtold und SVL-Sportdirektor Dirk Brökelmann. Schmidt kümmert sich als Team-Managerin um alle organisatorischen Fragen rund um den Verein. Flaßkamp unterstützt das Trainertream bei der Spielanalyse. "Mir war es wichtig, dass wir sowohl bei der Planung als auch bei der Analyse der Gegner unterstützt werden. Trotz ihres jungen Alters weisen beide eine sehr hohe Expertise in ihrem jeweiligen Bereich auf", erklärt Brökelmann.

Sportlich verliefen die ersten sieben Spiele der Lippstädter durchwachsen. Nach zwei Siegen, einem Unentschieden und vier Niederlagen, stehen sieben Punkte auf der Habenseite. Zuletzt konnte der SVL seine Niederlagenserie abwenden und bei Neuling SV Bergisch Gladbach einen 5:1-Erfolg erzielen.