14. März 2019

Nächster Gegner: Elf Unentschieden bedeuten Ligahöchstwert

Im Hispiel trennten sich beide Mannschaften mit einem 1:1-Unentschieden. (Foto: Endberg)
Im Hispiel trennten sich beide Mannschaften mit einem 1:1-Unentschieden. (Foto: Endberg)

Für „Remis-Könige“ des SC Verl ist DFB-Pokal-Teilnahme nur noch durch die „Hintertür“ drin.

Die Zwischenbilanz des SC Verl, der im Rahmen des 25. Spieltages in der Regionalliga West am morgigen Freitag ab 19.30 Uhr bei Rot-Weiss Essen gastiert, ist besonders. Nach 24 absolvierten Partien stehen sieben Siege und sechs Niederlagen sowie bereits elf Unentschieden auf dem Konto. Die Ostwestfalen sind damit die „Remis-Könige“ der Liga. Zum Vergleich: Die U 21 des 1. FC Köln und der SC Wiedenbrück, die beide aktuell Abstiegsplätze belegen, haben in dieser Spielzeit jeweils nur zwei Spiele weniger gewonnen.

„Diese Statistik beunruhigt mich überhaupt nicht“, sagt SCV-Trainer Guerino Capretti. Der 37-Jährige, der seit April 2017 beim SC Verl an der Seitenlinie steht, hat mit seinem Team aktuell neun Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Den achten Platz aus der letzten Spielzeit sieht der Capretti, der mit seiner Mannschaft derzeit Rang elf belegt, als Messlatte. „Wir wollen die letztjährige Platzierung bestätigen. Bei einem einstelligen Tabellenplatz können wir von einer guten Saison reden“, so der ehemalige Spieler, der neben Verl unter anderem auch schon für den SC Preußen Münster, den FC Gütersloh und den SC Paderborn 07 am Ball war.

Doch allzu sorglos sollten die Ostwestfalen nicht sein, denn nach dem elften Remis zum Restrundenauftakt gegen 1. FC Kaan-Marienborn (1:1) und der folgenden Auswärtsniederlage bei der U 21 des 1. FC Köln (2:3) haben die Schwarz-Weißen 2019 den ersten Dreier im neuen Jahr erst im dritten Anlauf landen können. Gegen Aufsteiger und Tabellenschlusslicht TV Herkenrath 09 gab es ein 5:1.

Auch das große Ziel, beim „Finaltag der Amateure“ dabei zu sein und in den DFB-Pokal einzuziehen, hat der SC Verl zunächst einmal verfehlt. Im Halbfinale des Westfalenpokals unterlag die Capretti-Elf zu Hause dem Ligakonkurrenten SC Wiedenbrück im Elfmeterschießen 0:3. Wiedenbrücks Schlussmann Marcel Hölscher, der im Halbfinale insgesamt vier Verler Elfmeter entschärfte (einen Strafstoß während der regulären Spielzeit sowie drei Schüsse im Elfmeterschießen), wurde zum großen Alptraum der Schwarz-Weißen. Am Samstag, 25. Mai (live im ARD Fernsehen), stehen sich beim „Finaltag der Amateure“ nun die beiden ostwestfälischen Nachbarn SV Rödinghausen und SC Wiedenbrück gegenüber.

Kurios: Eine kleine „Hintertür“ in den DFB-Pokal bleibt dem SC Verl eventuell noch. Schließlich qualifiziert sich der beste westfälische Regionalligist für ein Entscheidungsspiel gegen den Meister der Oberliga Westfalen. Zwar hat der SV Rödinghausen aktuell schon zehn Punkte Vorsprung auf die Verler. Als möglicher Westfalenpokal-Sieger wäre der SVR aber automatisch dabei. Dann könnte der zweitbeste Verein nachrücken. Dafür müsste der SC Verl nur noch einen Zähler auf den SV Lippstadt 08 aufholen.

In seiner zweiten kompletten Saison als Verler Trainer setzt Guerino Capretti weitgehend auf Konstanz. Die Kader-Veränderungen in der Winterpause hielten sich jedenfalls in überschaubaren Grenzen. Für die Offensivspieler Viktor Maier (jetzt Wuppertaler SV) und Stefan Langemann (FC Preußen Espelkamp) wurden Mittelstürmer Aygün Yildirim (zuletzt Sportfreunde Lotte) und Dardan Karimani (SC Paderborn U 23) geholt.

Mit den Nachwuchsspieler Ron Schallenberg (20) und Fabian Brosowski (19) wurden zudem die Verträge verlängert. Schallenberg, im Sommer auf Leihbasis vom Zweitligisten SC Paderborn an die Poststraße gewechselt, hat sich als Sechser etabliert. In 22 Ligaspielen gelangen ihm drei Treffer sowie zwei Assists. Auch Eigengewächs Fabian Brosowski hat sich in seiner ersten Senioren-Saison bewährt. In zwölf Partien erzielte er bislang drei Tore und zwei Vorlagen.