19. September 2019

Nächster Gegner: Bonner SC arbeitet an professionelleren Strukturen

Thorsten Nehrbauer ist seit dieser Saison Trainer beim Bonner SC.
Thorsten Nehrbauer ist seit dieser Saison Trainer beim Bonner SC.

Ex-Profi und Heimkehrer Thorsten Nehrbauer soll Verein bei Weiterentwicklung helfen.

In der abgelaufenen Saison 2018/2019 musste der Bonner SC bis zum letzten Spieltag um den Klassenverbleib in der Regionalliga West zittern. Damit das in dieser Spielzeit nicht schon wieder passiert, sollen für den BSC möglichst bald weitere Punkte her. Am liebsten schon an diesem Spieltag in der Partie beim Tabellenzweiten Rot-Weiss Essen. Schließlich rangieren die Bonner nach der jüngsten 0:3-Heimniederlage gegen den Aufsteiger SV Bergisch Gladbach 09 nur aufgrund der um vier Treffer besseren Tordifferenz gegenüber dem SV Lippstadt 08 nicht auf einem Abstiegsplatz.

Nicht mehr auf der Trainerbank der Gäste nimmt Markus Zschiesche Platz. Der 37-jährige Ex-Profi, der die Mannschaft im Januar übernommen und zum Klassenverbleib geführt hatte, konnte sich mit den Vereinsverantwortlichen nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. Nun ist er gemeinsam mit seinem Co-Trainer Ronny Ermel Trainer bei der U 17 des FC Energie Cottbus in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga. Das Gespann hatte in der Spielzeit 2017/2018 bereits den Berliner AK in der Regionalliga Nordost betreut.

"Die Entscheidung ist uns sehr schwergefallen, aber wir sind wirtschaftlich in diesem Jahr noch nicht so weit, dass wir hauptamtliche Trainer beim Bonner SC beschäftigen können", so BSC-Vorsitzender Dirk Mazurkiewicz: "Die wirtschaftliche Vernunft steht bei uns an oberster Stelle. Wir arbeiten aber weiter an Strukturen und den Finanzen."

Sportlich soll mit Thorsten Nehrbauer ein Heimkehrer den Verein voranbringen. Der 41-Jährige hatte bis zu seinem 13. Lebensjahr noch selbst für die "Rheinlöwen" gespielt, bevor er dann zu Bayer 04 Leverkusen wechselte. Dort startete er seine Profilaufbahn, die ihn unter anderem auch zu Fortuna Düsseldorf, Arminia Bielefeld, dem 1. FSV Mainz 05 und Hannover 96 führte. Im Oktober 2009 kehrte er von Kickers Emden zum BSC zurück, absolvierte damals noch neun Meisterschaftsspiele. Kurz vor der Insolvenz wechselte er im Januar 2010 zu Germania Windeck. Auch sein Vater Hans Nehrbauer spielte in der Saison 1972/1973 für den BSC.

Seine Trainerkarriere startete Thorsten Nehrbauer 2012 beim unterklassigen TuS Homburg-Bröltal, ehe er im Januar 2014 beim 1. FC Kaan-Marienborn anheuerte. Den Klub aus einem Stadtteil von Siegen führte er zu Aufstiegen in die Oberliga Westfalen und in die Regionalliga West. Dort verpassten die "Käner" den Klassenverbleib in der letzten Saison nur knapp. Mit seiner Frau Sandra betreibt er eine Tankstelle in Windeck.

"Mit Thorsten Nehrbauer haben wir unsere Bonner Lösung gefunden und bekommen einen Trainer, der in den vergangenen Jahren in Kaan-Marienborn sehr gute und nachhaltige Arbeit geleistet hat", sagt Thomas Schmitz, Sportlicher Leiter des Bonner SC. BSC-Vorsitzender Dirk Mazurkiewicz ergänzt: "Wir haben einen Trainer gesucht und gefunden, der die Rahmenbedingungen beim BSC kennt und sie annimmt."

Auch abseits des sportlichen Bereichs bastelt der Bonner SC an seinen Strukturen. Thorsten Nolting, früheres Vorstandsmitglied des BSC, rückte als neues Mitglied in den Aufsichtsrat. „Mir geht es dabei besonders um die notwendige Weiterentwicklung der konzeptionellen Arbeit bei den sportlichen Strukturen, um die Regionalliga-Mannschaft, aber auch die U 17 und U 19 dauerhaft zu stärken“, sagt Nolting zu seinem Engagement.

Außerdem haben der frühere Nationalspieler Stephan Engels (236 Spiele für den 1. FC Köln), Manfred Faber (früher Geschäftsführer und Abteilungsleiter Fußball beim TV Herkenrath 09) sowie Peter Uwe Richter (P. U. R. Umweltdienste aus Bonn) den Aufsichtsrat bis zur Neuwahl im Herbst als ständige Gäste verstärkt. „Wir haben damit Experten aus dem sportlichen und wirtschaftlichen Bereich für den BSC gewinnen können und treiben die Weiterentwicklung des Vereins konsequent voran“, sagt BSC-Aufsichtsratsvorsitzender Michael Pieck. Auch ein Verwaltungsrat mit Vertretern aus Wirtschaft, Recht, Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur wurde als weiteres Gremium installiert, um den Verein noch besser in der Bonner Stadtgesellschaft verankern zu können.