19. August 2016

Nächster Gegner: Bielefeld möchte Torflaute beenden

Zweitligist hofft an der Hafenstraße auf den ersten Pflichtspielsieg der Saison

Für Zweitligist Arminia Bielefeld sollen im DFB-Pokalspiel bei Rot-Weiss Essen aller guten Dinge drei sein. Im dritten Pflichtspiel soll der Knoten platzen, die Mannschaft des neuen Trainers Rüdiger Rehm hofft den ersten Treffer bejubeln zu können. Bisher hat das nämlich noch nicht geklappt. Sowohl am 1. Spieltag gegen den Karlsruher SC (0:0) als auch zuletzt bei 1860 München (0:1) ging die „Abteilung Attacke“ der Ostwestfalen leer aus.

Die Hoffnungen, die torlose Zeit zu beenden, ruhen besonders auf Fabian Klos. Der 28-jährige Angreifer gehört seit Jahren zu den Erfolgsgaranten beim ehemaligen Bundesligisten. Im Sommer 2011 war der 1,93 Meter-Hüne vom VfL Wolfsburg II zur Arminia gewechselt, die damals in der 3. Liga an den Start ging. Gleich in seiner ersten Saison gelangen Klos, der im niedersächsischen Gifhorn geboren wurde, zehn Treffer. Nur ein Jahr später verdoppelte er seine Ausbeute, holte sich gemeinsam mit Anton Fink (Chemnitzer FC) die Torjägerkanone und schoss Bielefeld in die 2. Liga.

Im Unterhaus lief es für Klos (neun Saisontore) und Bielefeld (direkter Abstieg) nicht nach Plan. Trotz des Abstiegs blieb Klos beim Traditionsverein aus Ostwestfalen. Die Saison 2014/2015 in der 3. Liga wurde fast zu einem Triumphmarsch. Nach 38 Spieltagen standen 74 Zähler und der Wiederaufstieg als Meister zu Buche. Mit nicht weniger als 23 Treffern hatte Klos entscheidenden Anteil am Erfolg. Außerdem schnappte sich der Stürmer – als erster Spieler überhaupt – zum zweiten Mal die Torjägerkanone in der 3. Liga.

In seinem zweiten Zweitliga-Jahr brachte es Klos anschließend auf 32 Einsätze und zwölf Treffer. Diesmal reichte es für Bielefeld auf Rang zwölf auch zum Klassenerhalt. Das wollen die Bielefelder nun unter Rüdiger Rehm, dem Nachfolger von Erfolgstrainer Norbert Meier (zum Bundesligisten SV Darmstadt 98), nach Möglichkeit wiederholen.

Mit Meier an der Seitenlinie und Klos auf dem Platz hatten die Bielefelder 2015 auch für einen der größten Erfolge der jüngeren Vereinsgeschichte gesorgt. Im DFB-Pokal gelang der Sprung in das Halbfinale. Nach Siegen über den SV Sandhausen (4:1), Hertha BSC (4:2 im Elfmeterschießen), Werder Bremen (3:1) und Borussia Mönchengladbach (5:4 im Elfmeterschießen) war erst der spätere Pokalsieger VfL Wolfsburg (0:4) Endstation.

Es war insgesamt das dritte Mal, dass die Arminia im Halbfinale des nationalen Pokalwettbewerbs stand. Schon 2005 (0:2 gegen Bayern München) und 2006 (0:1 bei Eintracht Frankfurt) hatte es nicht zur Fahrt zum Endspiel in Berlin gereicht.

Damit der Traum von Berlin nicht schon in der ersten Runde platzt, benötigt die Mannschaft von Rüdiger Rehm an der Hafenstraße die ersten Tore in dieser Saison. Neben Kapitän Klos kommen dafür unter anderem auch Andreas Voglsammer und Neuzugang Leandro Putaro vom VfL Wolfsburg infrage. Beide laufen – wie Klos – am liebsten im Sturmzentrum auf.

Bislang standen sich RWE und die Arminia in 27 Pflichtspielen gegenüber. Die Bilanz spricht mit 13 Siegen, acht Unentschieden und nur sechs Niederlagen deutlich für RWE. Auch im bisher einzigen Duell im DFB-Pokal (2:0 im Achtelfinale der Saison 1976/77) hatten sich die Rot-Weissen durchgesetzt. Der letzte Vergleich zwischen beiden Klubs liegt allerdings schon mehr als 20 Jahre zurück. In der Saison 1994/1995 gewann RWE das Hinspiel in der damaligen Regionalliga West/Südwest 1:0, musste sich aber im Rückspiel 0:4 geschlagen geben. Am Saisonende stieg die Arminia in die 2. Bundesliga auf.