22. März 2019

Nächster Gegner: Beim SV Straelen wurde „Alarmsystem“ in Bereitschaft versetzt

Robin Urban im Duell mit Straelen-Angreifer Randy Grens. (Foto: Endberg)
Robin Urban im Duell mit Straelen-Angreifer Randy Grens. (Foto: Endberg)

Ex-Essener Marcus John will sich großes Zittern ersparen.

Beim Aufsteiger SV Straelen, am Samstag (23. März) ab 14.00 Uhr Gastgeber von Rot-Weiss Essen, sah es lange Zeit danach aus, als würde der Neuling eine von Abstiegssorgen befreite Saison spielen. Nach zwölf Spieltagen grüßte Straelen überraschend von Rang vier. Nach der 0:4-Niederlage am vorletzten Spieltag gegen die abstiegsbedrohte U 21 des 1. FC Köln, wurden die Alarmsirenen beim SV Straelen in Bereitschaft versetzt. Noch sind es acht Punkte Abstand zur Gefahrenzone.

Dass es der SV Straelen überhaupt in die Regionalliga West geschafft hat, überrascht beim Blick auf die Trainerhistorie der Aufstiegssaison. Dietmar „Didi“ Schacht wurde nach nur einem Sieg aus den ersten fünf Spielen im Jahr 2018 entlassen. Die Menschenführung und die Trainingsmethoden des 56-jährigen Ex-Bundesligaspielers vom FC Schalke 04 hätten außerdem zu Spannungen mit der Mannschaft geführt. Zuvor hatte Schacht schon die Nachfolge von Rachid Sraizi angetreten, der nach nur 80 Tagen nach China gewechselt war, um dort in einer Fußball-Talentschule zu arbeiten. Unter der Regie von Marcus John, der zwischen 2013 und März 2018 den Oberligisten SC Düsseldorf-West trainiert hatte, gelang mit 23 Punkten aus zehn Ligaspielen der zweite Aufstieg hintereinander.

John kennt sich auch an der Essener Hafenstraße gut aus. Der 44-Jährige war in der Saison 1999/2000 selbst als Spieler für Rot-Weiss Essen am Ball. Später arbeitete er von 2006 bis 2008 als Co-Trainer der Essener U 19 unter Sven Demandt.

Essen und Straelen sind knapp 60 Kilometer voneinander entfernt. Da verwundert es nicht, dass neben John auch noch andere ehemalige Rot-Weisse beim SVS gelandet sind. Björn Kluft spielte 2015 ein halbes Jahr für RWE. Eine Essener Vergangenheit haben außerdem Torhüter David Buchholz und Mittelfeldspieler Kevin Weggen, der nach einem Ermüdungsbruch an seinem Comeback arbeitet. Einem Gönner verdankt es der SV Straelen zudem, dass beispielsweise mit Offensivspieler Björn Kluft (Eintracht Braunschweig, SV Sandhausen), Kai Schwertfeger (Karlsruher SC, Hansa Rostock) oder Innenverteidiger Adli Lachheb (FC Erzgebirge Aue) eine ganze Reihe von Spielern mit höherklassiger Erfahrung im Kader zu finden sind.

Erfolgreichster Stürmer beim SVS ist Shun Terada. Der Wuppertaler SV hatte den 25-jährigen Japaner im Sommer 2017 vom damaligen Viertligisten Düsseldorfer SC 99 verpflichtet, ihn nach nur einem Monat aber an den Oberligisten FSV Vohwinkel verliehen.

Seit Saisonbeginn steht Terada beim SV Straelen unter Vertrag und belegt mit zehn Treffern gemeinsam David Mikel Bors (Bonner SC) und Lars Lokotsch (TV Herkenrath, seit Winter: SV Rödinghausen) Rang drei der Torschützenliste hinter Simon Engelmann (elf Tore für den SV Rödinghausen) und Christopher Kramer (zwölf Treffer für den Wuppertaler SV und seit der Winterpause in der Regionalliga Südwest für den TSV Steinbach Haiger am Ball). Terada steht aktuell sinnbildlich für das Abschneiden des SV Straelen in diesem Jahr. Der SVS holte zwei von neun möglichen Punkten und der japanische Stürmer wartet noch auf sein erstes Tor 2019.

Rot-Weiss Essen möchte, nach der 0:2-Heimniederlage gegen den SV Verl in Straelen unbedingt punkten. Den Essenern fehlen allerdings verletzungsbedingt die Offensivspieler Florian Bichler, Jonas Erwig-Drüppel und David Jansen. Der Einsatz von Kapitän Benjamin Baier ist ebenfalls fraglich.

Sommer-Neuzugang Kevin Freiberger wird nach einem Kreuzbandriss dagegen erstmals seit Juli 2018 wieder zum Kader gehören.

Im Hinspiel hatte RWE in einem 2:2-Unentschieden Schwierigkeiten gegen den SVS. Zwei späte Innenverteidigertore von Robin Urban und Timo Becker (75./77.) sorgten im September für den Ausgleich nach 0:2 Rückstand.