23. September 2016

Nächster Gegner: Aachen will oben dranbleiben

Ex-Essener Pascal Nagel steht bei Alemannia zwischen den Pfosten

13 Punkte in 9 Spielen lässt das Umfeld etwas unschlüssig auf die bisherige Ausbeute des Ex-Bundesligisten, der am Sonntag (25. September) ab 14 Uhr Rot-Weiss Essen zum Traditionsduell im Tivoli-Stadion empfängt, blicken. Zuletzt holte die Alemannia aus den Spielen gegen den Titelanwärter FC Viktoria Köln (0:1) und die Reserve von Fortuna Düsseldorf (1:1) nur einen Punkt. Mit einem Heimsieg gegen die Rot-Weissen könnte man nun den Kontakt zur Spitzengruppe wieder herstellen. Gleiches gilt jedoch für RWE, der sogar noch ein Spiel in der Hinterhand hat.

Trainer der Alemannia ist Fuat Kilic, der Anfang des Jahres die Nachfolge von Christian Benbennek (jetzt SV Ried/Österreich) angetreten hatte. In den ersten achteinhalb Monaten seiner Amtszeit musste er viel Arbeit investieren, um die Alemannia nach vorne zu bringen. Am Ende der letzten Saison stand der siebte Platz zu Buche. In dieser Spielzeit will der 43-jährige Deutsch-Türke Kilic den Traditionsverein möglichst wieder in der Spitzengruppe der West-Staffel etablieren.

Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten haben die Domstädter einen kompletten Umbruch gegenüber der Vorsaison vollzogen. Insgesamt hatten 14 Spieler den Verein verlassen. Mit Torhüter Pierre Kleinheider (zum Chemnitzer FC), Innenverteidiger Maximilian Rossmann (FSV Mainz 05 II) und Mittelfeldspieler Fabian Graudenz (FSV Frankfurt) sind immerhin drei ehemalige Aachener nun in der 3. Liga am Ball. Mittelstürmer Viktor Maier, der in der letzten Saison in 20 Spielen drei Treffer erzielt hatte, schloss sich dem Ligakonkurrenten SC Verl an. Dort scheint sich der 27-jährige Angreifer besonders wohlzufühlen, erzielte in den ersten acht Partien schon fünf Treffer, also mehr als während der gesamten letzten Saison. Mit dem drittliga-erfahrenen Daniel Engelbrecht (jetzt TSV Steinbach) und Routinier Amien Demai (Karriere beendet) gingen weitere Stammspieler von Bord.

Fuat Kilic, der auch als Sportlicher Leiter für die Alemannia im Einsatz ist, scheint jedoch ein gutes Näschen bei den Neuverpflichtungen gehabt zu haben. Torhüter Pascal Nagel, der in der Rückrunde der Saison 2015/2016 noch bei RWE unter Vertrag stand, Daniel Hammel (Eintracht Trier), Necirwan Khalil Mohammad (SG Wattenscheid 09) oder Joy-Lance Mickels (FC Schalke 04 U 23) verfügen allesamt über ausreichend Regionalliga-Erfahrung. Der 25-jährige Pascal Nagel erkämpfte sich in der Vorbereitung einen Stammplatz, war in allen bisherigen acht Ligapartien am Ball und kassierte bislang sieben Gegentreffer.

Auch Mergim Fejzullahu, der vom Ligakonkurrenten Fortuna Düsseldorf U 23 nach Aachen gewechselt war, scheint nun in der Kaiserstadt durchzustarten. Mit drei Treffern führt er die interne Torschützenliste gemeinsam mit Philipp Gödde an, heizt den internen Konkurrenzkampf mächtig an.

Beim 3:2-Derbysieg gegen den Aufsteiger Bonner SC kam die Alemannia zu ihrem bislang einzigen Heimsieg. Besonders im Fokus standen dabei die beiden Angreifer Philipp Gödde und Daniel Hammel. Das Aachener Angriffsduo hatte in den Spielen zuvor mehrfach beste Chancen liegengelassen, stand plötzlich in der Kritik. Gegen den Aufsteiger machte das „angezählte“ Duo dann aber Werbung in eigener Sache. Gödde schnürte innerhalb von fünf Minuten einen Doppelpack. Auch der eingewechselte Hammel hatte gegen die ehemaligen Bundeshauptstädter dann noch seinen großen Auftritt. Nach der Vorarbeit von Dominik Ernst spitzelte der Angreifer den Ball mit der Hacke zum ersten Heimsieg über die Linie. Der Treffer wurde von der ARD-Sportschau sogar für die Wahl zum „Tor des Monats“ nominiert.

Das Duell zwischen den beiden Ex-Bundesligisten Alemannia Aachen und Rot-Weiss Essen gab es schon 76-mal, unter anderem im DFB-Pokalfinale 1953 (2:1 für RWE in Düsseldorf). In insgesamt 34 Partien setzten sich die Rot-Weissen durch, 27-mal gewann Aachen. Die restlichen 15 Spiele endeten remis. In der letzten Saison behielten beide Teams je einmal die Oberhand. Das Hinspiel in Aachen ging 2:0 an die Gastgeber, in der Rückserie entschied RWE die Partie an der Essener Hafenstraße 3:2 für sich.