28. November 2020

Kopf-an-Kopf-Rennen um die virtuellen Punkte

Erstmals in ihrem Leben an der Konsole: Ex-Alemannia-Chef Martin vom Hofe und RWE-Vorstand Marcus Uhlig (r.).
Erstmals in ihrem Leben an der Konsole: Ex-Alemannia-Chef Martin vom Hofe und RWE-Vorstand Marcus Uhlig (r.).

Rückblick: Das letzte Traditions-Derby gegen Aachen fand wegen Corona auf der Konsole statt.

Grölende Menschenmassen auf vollen Tribünen, strahlende Sonne, kühle Kaltgetränke und Bratwurst zu umkämpften Fußball: Der 37. Spieltag im Fußballjahr 2019/2020 hätte für Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen ein wahres Fußballfest am neuen Tivoli werden können – die Betonung liegt auf „hätte“. Die Corona-Pandemie machte einen Strich durch das Traditionsduell, drum entschieden die Regionalligisten ihr Aufeinandertreffen in die virtuelle Welt zu verlagern. 

Einen Controller habe Marcus Uhlig zwar sieben Tage vor dem Konsolenspiel gegen den mittlerweile ehemaligen Alemannia-Geschäftsführer Martin vom Hofe noch nicht in der Hand gehabt, der RWE-Vorstand gab sich für das Highlight-Duell des Nachmittags dennoch siegessicher – schließlich ließ sich gleiche Aussage auch über den Ex-Essener Kontrahenten treffen. „Einen Abend vor dem Duell lud ich Marcus zum E-Trainingslager auf der Geschäftsstelle: Überstunden mal anders“, berichtet RWE-Mitarbeiter und Traditionsduell-Mitorganisator Florian Naarmann augenzwinkernd und weiter: „Er hat wirklich ziemlich schnell verstanden, worum es geht!“ 

Duell bleibt lange ausgeglichen
Per YouTube an 11.643 virtuelle Zuschauer live aus den Katakomben übertragen und durch RWE-Stadionsprecher Christian Ruthenbeck sowie Robert Moonen begleitet, sollten Spieler und Fan das Duell eine lange Zeit offenhalten. Während Erolind Krasniqi gegen sein Aachener Pendant Manuel Glowacz an der Konsole den Kürzeren zog, glich Wildcard-Gewinner Henrik Nelissen den Rückstand aus. Zwischen Vincent Boesen und Essen-Verteidiger Jan Neuwirt endete das Duell 2:2, sodass sich das Duell der Vereins-Chefs Uhlig gegen vom Hofe zum Showdown des Nachmittags entwickeln sollte.  

Ruppige Spielart, aber Führung dank Hrubesch
Mit RWE-Legenden im Team, legte Uhlig eine ruppige Spielart auf der Konsole an den Tag, die jedoch trotz Unterzahl (Kommentar nach Gelb-roter Karte: „Der trifft ihn doch gar nicht!“) in der 1:0-Führung durch einen Sonntagsschuss aus 40 Metern von Horst Hrubesch münden sollte. „Der Kollege aus Essen hat mir das Spiel verstellt“, kommentierte der Ex-Essener vom Hofe augenzwinkernd, fand dann jedoch den Sprint-Knopf am Spielgerät wieder und drehte die Partie zu seinen Gunsten. 1:2 am Ende – Punkt, Satz, Sieg Aachen, doch nur virtuell! 

Am Sonntag, den 29. November – knapp ein halbes Jahr nach dem Virtuellen Traditionsduell – trifft RWE nun wieder auf die Kaiserstädter. Nicht auf der Konsole, sondern echtem Grün am Tivoli. Rot-Weiss Essen jedenfalls möchte die drei Punkte an die heimische Hafenstraße mitbringen. Von Corona getroffen sind aber besonders die Alemannen: Erst elf Auftritte verbuchen die Aachener vor dem achtzehnten Spieltag.