4. November 2013

Ingo Harkotte: Ein Dinner mit dem Schiri

U19: Ehrenamtlicher Team-Organisator ist nicht mehr wegzudenken.

Rot-Weiss ist für viele Essener ein Hobby, doch nicht alle investieren so viel Zeit in den Verein wie Ingo Harkotte. Zusammen mit Betreuer Jürgen Brega ist der ehrenamtliche Team-Organisator fester Bestandteil der U19-Mannschaft von RWE. In seinen zwei Jahren als Verantwortlicher hat Harkotte schon viel erlebt und musste sich einigen Herausforderungen stellen – Mittagessen mit den Schiedsrichtern ist nur eine davon.

Ingo Harkotte ist seit zwei Jahren Team-Organisator der U19-Mannschaft von Rot-Weiss-Essen. Was bei anderen Bundesliga-Vereinen in Vollzeit läuft, macht Harkotte in seiner Freizeit ehrenamtlich. Zu dieser Aufgabe kam er eher zufällig: „Mein Sohn war damals bei einem RWE-Camp und wurde eingeladen, Torwart zu werden“, erinnert sich Harkotte. Schon in dieser Zeit half der 44-Jährige immer aus, wenn etwas anfiel.
Wegen einer Verletzung musste sein Sohn über ein Jahr aussetzen, aber Rot-Weiss hielt an ihm fest. Ingo Harkotte ist dafür noch heute dankbar. Die Erfahrung bestärkte ihn in seinem Engagement: „Man sollte nicht immer nur nehmen, sondern auch mal etwas zurückgeben.“ Jetzt ohne Team, wurde Harkotte angesprochen, ob er nicht bei der U19 aushelfen könnte. Seitdem ist er Organisator der Mannschaft. „Ingo ist aus der U19 nicht mehr wegzudenken“, bestätigt Nachwuchsleiter Andreas Winkler.

Harkotte leitet eine Firma für Kälte- und Klima-Technik, die er nach Fachabitur und Meisterlehre von seinem Vater übernommen hat. Doch Harkotte findet seine Tätigkeit bei RWE ebenso aufregend: „Die Betreuung kann mehr belasten, als wenn es im Job um wirklich viel Geld geht.“

Ein Team-Organisator hat viel zu tun: Harkotte bereitet Spielberichte und Mannschafts-Aufstellungen vor, setzt sich mit dem DFB auseinander, fährt am Spieltag den Mannschaftsbus, ist Doping-Beauftragter und führt bei Heimspielen die Schiedsrichter zum Essen aus. Die Begegungen mit den Unparteiischen findet Harkotte besonders interessant: „Man ist schnell per Du. Dann bohrt man auch schonmal etwas nach.“ Gleichzeitig hat er ein offenes Ohr für die Spieler, die nicht mit jeder Sache gleich zum Trainer wollen.
Wie wichtig seine Aufgabe ist, lernt Harkotte bei seinem Einstand. Die Mannschaftsaufstellung kommt wegen schlechter Netz-Verbindung nicht beim DFB an und das Spiel findet deshalb erst mit 15-Minuten Verspätung statt.

Die Nachwuchsarbeit von Rot-Weiss Essen ist auf die Ehrenamtler angewiesen, weil finanzielle Mittel fehlen. Für Harkotte macht das den Charakter von RWE aus: „Die Ergebnisse unserer Mannschaft zeigen, dass man nicht alles kaufen kann. Trotz der unterschiedlichen Voraussetzungen auf Augenhöhe mit Schalke und Dortmund zu sein, ist mehr als ein Punktsieg.“
Auch RWE-Geschäftsführer Michael Welling ist sich der großen Bedeutung der Ehrenamtler bewusst: „Wir sind auf Leute wie Ingo Harkotte angewiesen. Nur sie machen den Verein, die Jugendarbeit und die Erfolge von Rot-Weiss möglich.“
Trotz der vielen Herausforderungen genießt Ingo Harkotte sein Hobby: „Alles in allem macht es einfach Spaß!“