30. August 2018

„In jeder Lage die richtige Lösung finden“

Chef-Trainer Karsten Neitzel vor der Partie gegen den Bonner SC. (Foto: Gohl)
Chef-Trainer Karsten Neitzel vor der Partie gegen den Bonner SC. (Foto: Gohl)

RWE-Cheftrainer Karsten Neitzel vor Heimspiel gegen den Bonner SC.

Mit seiner Mannschaft hat Rot-Weiss Essens Cheftrainer Karsten Neitzel (50) einen sehr guten Saisonstart hingelegt. Nach zuletzt vier Siegen hintereinander empfängt RWE den Bonner SC am morgigen Freitag als Tabellenführer. Für Neitzel ist die Spitzenposition aber allenfalls eine schöne Randnotiz. Wesentlich wichtiger ist ihm das bislang gut gefüllte Punktepolster, das unter Flutlicht an der Hafenstraße möglichst um drei weitere Zähler anwachsen soll. Es ist das erste von gleich drei Heimspielen innerhalb einer Woche. Nach dem BSC gastieren im Niederrheinpokal auch der Landesligist FSV Vohwinkel (Mittwoch, 5. September, 19.30 Uhr, „Am Hallo“) sowie in der Liga der Aufsteiger SV Lippstadt 08 (Samstag, 8. September, 14 Uhr) in Essen. Im Interview mit der „kurzen fuffzehn“ nimmt Karsten „Kalle“ Neitzel ausführlich Stellung zur aktuellen Situation.

Hallo Karsten! Mit dem 2:0-Auswärtserfolg beim Aufsteiger TV Herkenrath 09 hat RWE die Tabellenführung in der Regionalliga West gefestigt. Wie fühlt sich das an?

KN: Ich gebe zu: Es ist ein schönes Gefühl. Wir alle wissen aber ganz genau, dass wir uns in einer Phase der Saison befinden, in der die Tabelle noch keine große Aussagekraft besitzt. Für uns geht es in den nächsten Wochen einfach darum, weiter konstant Punkte zu sammeln, um uns in eine möglichst gute Ausgangsposition für den Herbst und Winter zu bringen. Speziell die nächsten vier Wochen, in denen wir insgesamt sieben Pflichtspiele bestreiten werden, sind sehr wichtig für uns.

Nach dem enttäuschenden zehnten Tabellenplatz in der letzten Saison waren die Erwartungen an der Hafenstraße vor Saisonbeginn noch ein wenig gedämpft. Musst Du nach dem gelungenen Start die Euphorie ein wenig bremsen und aufpassen, dass niemand abhebt?

KN: Diese Gefahr sehe ich überhaupt nicht. Fakt ist, dass die Mannschaft aktuell einen sehr guten Job macht und daran in den kommenden Partien unbedingt anknüpfen will. Keiner bei uns möchte diese äußerst positive Situation aufs Spiel setzen. Denn wir wissen auch, dass fast alle Partien in der einen oder anderen Phase auch hätten kippen können. Diese Phasen wollen wir weiter minimieren.

Beim starken Aufsteiger TV Herkenrath 09 gelang bereits der vierte Sieg hintereinander. Wie fällt Dein Fazit aus?

KN: Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, hätten auch höher als 1:0 führen können, wenn nicht müssen. Nach der Pause hatte auch der Gegner seine Chancen und hat uns einige Male in Bedrängnis gebracht. Unter dem Strich war der Sieg aus meiner Sicht aber verdient. Wir haben zu Null gespielt und uns für unseren erneut hohen Aufwand belohnt.

Eine solche Erfolgsserie gab es bei RWE schon lange nicht mehr. Was zeichnet das Team aktuell besonders aus?

KN: Wenn ich sehe, mit welchem Tempo wir die Gegenspieler anlaufen, wie oft und wie intensiv wir über den Platz sprinten, dann bereitet mir das schon große Freude. Und es bereitet naturgemäß dem jeweiligen Gegner Probleme. So müssen wir weitermachen.

Ist die aktuelle Spielweise schon nah an dem, was Du von der Mannschaft verlangst?

KN: Die eine Spielweise gibt es für mich nicht. Jede Partie, jeder Gegner, jede Situation ist anders. Es kommt darauf an, stets flexibel zu sein und möglichst in jeder Lage die richtige Lösung zu finden. Daran arbeiten wir.

Es folgen jetzt drei Heimspiele innerhalb von acht Tagen. Was erwartest Du von der Partie gegen den Bonner SC?

KN: Wir treffen auf einen Gegner, der an einem guten Tag ganz sicher jede Mannschaft in dieser Liga besiegen kann. Wir sollten uns aber in erster Linie weiter auf unsere eigene Leistung konzentrieren. Wenn wir an die bisherigen Auftritte anknüpfen und uns im besten Fall noch kontinuierlich steigern können, dann haben wir auch gegen Bonn gute Chancen.

Zu drei der letzten vier Partien musste RWE jeweils sonntags antreten. Wie groß ist die Vorfreude auf das Flutlichtspiel an der Hafenstraße?

KN: Wenn wir sonntags immer gewinnen, können wir auch gerne weiter sonntags spielen. (lacht) Aber Spaß beiseite: Es gibt für die Fans, aber auch für uns doch nichts Schöneres, als am Freitagabend mit drei Punkten ins Wochenende zu starten. Wir werden alles geben, um den Heimsieg einzufahren. Nach den letzten Leistungen habe ich auch ein gutes Gefühl.

Wie sieht es personell vor dem Heimspiel gegen Bonn aus?

KN: Kevin Freiberger wird uns in diesem Jahr nach seinem Kreuzbandriss bekanntlich nicht mehr zur Verfügung stehen. Auch Cedric Harenbrock arbeitet nach einer Kreuzband-Operation an seinem Comeback, könnte vielleicht in einigen Wochen langsam wieder einsteigen. Marcel Lenz arbeitet aktuell noch im individuellen Bereich, wird uns aber auch noch ein paar Wochen fehlen. David Jansen hat nach wie vor Beschwerden an der Achillessehne und Marcel Platzek pausiert mit einem Haarriss im Fuß. Wir hoffen jedoch, dass er im Laufe dieses Monats wieder zur Verfügung steht.