27. Juni 2019

„Immer das Maximum herausholen“

Seit der letzten Woche trägt Amara Condé das rot-weisse Dress. (Foto: Endberg)
Seit der letzten Woche trägt Amara Condé das rot-weisse Dress. (Foto: Endberg)

Neuzugang Amara Condé im Trainingslager-Interview aus Herzlake.

Pünktlich zum Trainingsauftakt gab Rot-Weiss Essen die Verpflichtung von Amara Condé bekannt. Der 22-jährige Mittelfeldspieler wechselt nach sieben Jahren, mit einer Unterbrechung, beim VfL Wolfsburg an die Hafenstraße. Im Interview spricht der ehemalige Junioren-Nationalspieler über seine erste Woche bei RWE.

Hallo Amara. Wie hast du deine ersten Tage als Rot-Weisser erlebt?
Ich bin überglücklich über die neue Erfahrung. Wir hatten gestern eine Runde in der wir über uns erzählt haben. Dort habe ich bereits angesprochen, dass das letzte Jahr sehr schwierig für mich war. Hier die neue Herausforderung zu haben und zu wissen, in der Nähe der Familie zu sein, ist etwas Schönes. Die Mannschaft hat mich super aufgenommen. Ich kenne einige Spieler bereits, zum Beispiel Joshua Endres. Wir haben in der U17 und U19 gegeneinander gespielt – er war bei RB Leipzig,  ich in Wolfsburg. In den Jugend-Nationalmannschaften haben wir uns auch getroffen. Jan Neuwirt ist ein langjähriger Mitspieler von mir. Jakob Golz kenne ich vom HSV. Wir haben auch drei, vier Jahre gegeneinander gespielt. Dementsprechend war es nicht sehr schwer sich hier einzuleben.

Für alle, die dich noch nicht kennen: Was bist du für ein Spielertyp? Was macht dich aus?
Ich ein sehr positiver Mensch und versuche außerhalb des Platzes immer Freude in die Mannschaft zu bringen. Auf dem Rasen kann es aber knallhart werden, denn ich habe einen großen Anspruch an mich selbst und meine Mitspieler. Ich war immer der Kleinste und Schmächtigste, dementsprechend musste ich mich immer mehr durchsetzen, als andere und das hat mich in meiner Fußball-Karriere reifen lassen.

Was hat dich letztendlich dazu bewogen zu Rot-Weiss zu kommen?
Jeder hat mitbekommen, dass Christian Titz zu RWE geht. Irgendwann haben er und Jörn Nowak angerufen. Ich habe gesagt, dass wir uns gern zusammensetzen können. Ich kannte Christian Titz aus den Jugendmannschaften, wir haben in meinem ersten Jahr in der U23 gegeneinander gespielt und dort habe ich gesehen, wie der Hamburger SV unter ihm Fußball gespielt hat. Daher weiß ich, wie er arbeitet. Da steckt etwas hinter, das hat Qualität. Das Gespräch mit ihm und das Projekt haben mich so überzeugt, dass ich das unbedingt wollte. Dazu kommt, dass Rot-Weiss Essen ein Traditionsverein ist. Jeder Fußballer wünscht sich vor so vielen Fans zu spielen und so viele Leute glücklich machen zu können.

Du bist früh nach Wolfsburg gegangen…
Genau, da war ich 14. Ich bin bewusst nach Wolfsburg gegangen, weil der VfL ein Internat hat. Ich wollte Fußball und Schule verbinden und habe dort mein Abitur gemacht,  da war das Internat super organisiert. Die Schule war nur hundert Meter entfernt, daneben direkt den Trainingsplatz und Verpflegung…

Du kommst in die Nähe der Familie, bist im Bergischen Land aufgewachsen. Wie hast du Rot-Weiss in der Vergangenheit wahrgenommen?
RWE war in meiner Kindheit natürlich ein Begriff für mich. Wir haben in der Junioren-Bundesliga gegeneinander gespielt, von der U8 bis zur U14. Daher war mir übrigens auch das Gesicht von Nico Lucas schon bekannt.

Es gibt Fußballer, die die Vorbereitung lieben und manche mögen sie gar nicht. Zu welchen Typen gehörst du?
Bei mir ist es sowohl als auch. Niemand hat eigentlich Lust auf so hartes Training, aber ich möchte immer das Maximum herausholen. Ich weiß, dass man nichts erreicht, wenn man nicht kämpft, dementsprechend nehme ich es sehr gern an. Ich fluche, rege mich auf, aber ich muss es nicht mögen, sondern nur durchziehen. Am Ende des Tages trage ich selbst die Früchte davon, niemand anderes.