3. Juli 2018

„Ich bin mit Rot-Weiss aufgewachsen“

Kevin Freiberger weilt aktuell mit der rot-weissen Elf im Trainingslager in Herzlake. (Foto: RWE)
Kevin Freiberger weilt aktuell mit der rot-weissen Elf im Trainingslager in Herzlake. (Foto: RWE)

Für den Essener Jungen Kevin Freiberger ist Rot-Weiss Essen eine Herzensangelegenheit.

Hallo Kevin! Das ein oder andere Trainingslager hast du schon mitgemacht. Wie ist dein erster Eindruck vom diesjährigen Standort, Herzlake?

KF: Stimmt, das ein oder andere Trainingslager habe ich schon mitgemacht. Die Rahmenbedingungen hier in Herzlake passen auf jeden Fall! Das Ambiente stimmt, der Platz ist super. Das Ganze bei dem sonnigen Wetter ist natürlich umso schöner.

Du hast den Platz schon angesprochen. An welchen Inhalten habt ihr in den ersten Trainingseinheiten gearbeitet?

KF: Gestern Nachmittag hatten wir relativ zeitnah nach unserer Ankunft schon eine erste ziemlich intensive Einheit. Knapp drei Stunden lang haben wir uns mit dem Spiel bei Ballbesitz beschäftigt. Verbunden mit Laufeinheiten und Kraftübungen hat man im Anschluss auf alle Fälle gespürt, was man getan hat.
Außerdem hatten wir gestern eine erste Video-Besprechung, bei der wir uns Aufnahmen von unserem Testspiel gegen Fortuna Köln angeschaut haben. Das Trainerteam hat uns aufgezeigt, was in ihren Augen schon ganz gut lief und an welchen Stellen wir noch weiter feilen können. Die Spielphilosophie des Trainers steht dabei an erster Stelle. Es ist wichtig, dass jeder von uns die Spielidee verinnerlicht und wir sie geschlossen auf dem Platz umsetzen. Daran arbeiten wir hier in Herzlake sowohl auf-, als auch abseits des Platzes intensiv.

Gerade die Zeit hier bietet natürlich Gelegenheit sich als Mannschaft besser kennenzulernen. Wie wichtig ist in deinen Augen ein Trainingslager auch für einen Neuzugang?

KF: Zusammenwachsen tut man als Team in meinen Augen am schnellsten auf dem Platz – ob beim Spiel oder im Training. Gerade Test- oder Vorbereitungsspiele sind entscheidend. Da entstehen dann die Situationen, in denen man für seine Mannschaftkollegen an der Seite ist, um mögliche Fehler auszubügeln. Situationen wie diese formen meiner Meinung nach eine Mannschaft. Das Trainingslager ist die perfekte Gelegenheit sich mal für ein paar Tage nur auf die Mannschaft und den Fußball konzentrieren zu können.

Welchen Eindruck hast du von der Mannschaft bisher?

KF: Einen sehr guten! Ein paar der Jungs kenn ich ja noch aus meiner vergangenen Zeit bei RWE. Die Stimmung ist sehr gut. Es wird untereinander geflachst, aber auch mal ein ernsteres Wort gewechselt, wenn es mal nicht optimal läuft. Alle kommen gut miteinander aus. Es gibt hier keinen, der sich irgendwie aufdrängt oder aufspielt. Auch die Neuzugänge fügen sich sehr gut ein. Ich persönlich habe ziemlich schnell das Gefühl bekommen, dass hier etwas zusammenwächst.

Als feststand, dass du zurück an die Hafenstraße wechselst, haben sich u.a. Benni Baier und Marcel Platzek bei dir gemeldet. Hast du in deiner Zeit bei Lotte den Kontakt zu Kollegen von Rot-Weiss gehalten?

KF: Mit Benni und Platzo war ich die letzte Zeit über häufiger in Kontakt. Gerade wenn besondere Spiele anstanden oder ähnliches hat man sich gegenseitig geschrieben. Als dann vor ein paar Wochen klar klar war, dass ich zurück zu Rot-Weiss wechseln werde, hat mich Platzo angerufen und Benni hat mir geschrieben. Über solche Nachrichten habe ich mich natürlich sehr gefreut. Wenn sich die Jungs freuen, dass ich wieder da bin, gibt das mir persönlich auch einfach ein gutes Gefühl.

Du hast deinen Vertrag in Lotte bei einem Drittligisten aufgelöst, um wieder für Rot-Weiss zu spielen. Was war das Besondere, das dich in deiner Entscheidung beeinflusst hat?

KF: Zu allererst liegt mir als gebürtiger Essener diese Stadt mit ihrem Verein natürlich besonders am Herzen. Ich bin mit Rot-Weiss aufgewachsen. Diese Stadt, dieser Verein hat etwas ganz Besonderes. Die Spieler, die Betreuer, die Verantwortlichen, die Fans – der gesamte Verein sehnt sich nach Erfolg. Ich glaube, dass es gerade diese Sehnsucht nach Erfolg war, verbunden mit der Aussicht möglicherweise selbst ein Baustein auf dem Weg dorthin zurück sein zu können, der für mich das Besondere an Rot-Weiss ausmacht. Mit Halle und Rostock habe ich zwei weitere Optionen aus der dritten Liga ziemlich schnell beiseite geschoben. Ich habe mich selbst gefragt, was ich machen sollte, wenn ich noch über ein paar Jahre engagiert Fußballspielen möchte und alles reinhauen will, was ich hab. Die Antwort war schnell klar: Dann ist RWE ohne Zweifel der richtige Verein.

Bei Lotte hast du gerade in den besonderen Spielen, u.a. im DFB-Pokal gegen Leverkusen für ordentlich Furore gesorgt. Was nimmt man aus solchen Partien mit?

KF: Gerade im DFB-Pokal merkt man, dass unterklassige Mannschaften häufig höherklassige Mannschaften schlagen können. Das zeigt meiner Meinung nach zum einen, dass der Fußball in Deutschland immer weiter zusammengerückt ist. Zum anderen wird dadurch auch deutlich, was alles möglich ist, wenn der Einsatz stimmt und eine Mannschaft fokussiert auf ihr Ziel hinarbeitet. Es zeigt, dass man für eine leidenschaftliche Leistung auf dem Platz belohnt wird. All das versuch ich hier einzubringen und gemeinsam mit den Jungs umzusetzen. Damit der gesamte Verein seine Sehnsucht nach Erfolg endlich stillen kann.