8. Mai 2021

Geduldsprobe gemeistert

Schlag ein: Daniel Heber (r.) sorgte per Kopfball für den Führungstreffer. (Foto: Endberg)
Schlag ein: Daniel Heber (r.) sorgte per Kopfball für den Führungstreffer. (Foto: Endberg)

WSV – RWE 1:2. Schlussminuten werden trotz ausgebauter Führung zur Nervenprobe.

Rot-Weiss Essen besiegt den Wuppertaler SV mit 1:2 (0:1). Trotz des späten 2:0 durch Steven Lewerenz (87.), werden die Schlusssekunden durch den Wuppertaler Anschlusstreffer (90.) zur wahren Nervenprobe. Für den Führungstreffer Mitte der ersten Halbzeit sorgte Daniel Heber. „Wir hatten viel sicheren Ballbesitz. In der Halbzeit haben wir bereits angesprochen, dass wir einfach gieriger sein müssen. Das war schon gut, als Steven das Zweite gemacht hat. Man sieht ja, dass ein Standard immer gefährlich werden kann. Ich bin sehr froh, dass wir auswärts wieder einen Dreier geholt haben", sagt RWE-Chef-Trainer Christian Neidhart.

Den höchsten Erfolg seit 2015 brachte das Hinspiel (6:1), einen widerstandsfähigeren Gegner erwartet RWE im Rückrundenduell. Nach wankendem Gang im Vorjahr, haben die Wuppertaler 2021 in ihren Laufschritt zurückgefunden. 10 von 17 Duellen gewann das Team unter Neu-Coach Björn Mehnert, aktuell bilden sich jedoch wieder Sorgenfalten auf der rot-blauen Stirn. Das nicht nur, weil die Verletztenliste mit den Ex-Rot-Weissen Jonas Erwig-Drüppel und Tolga Cokkosan immer länger wird, die letzten Spiele gegen Lotte (0:1) und Fortuna Düsseldorf (2:4) gingen auch noch verloren.

Rot-Weiss Essen hingegen seit nun sieben Spielen ungeschlagen, zuletzt gab’s ein deutliches 5:0 über den SV Lippstadt, darum auch kein Grund die Startelf zu verändern – einzig Jan-Lucas Dorow und Sandro Plechaty kommen aus dem rot-weissen Lazarett auf die Bank. 

Effiziente erste Halbzeit
Nach kurzer Findungsphase auf dem Grün hat Engelmann in Minute 12 die erste Gelegenheit: Bei seinem Abschluss von der Strafraumgrenze blockt die bergische Abwehrkette zur ungenutzten Ecke. Apropos Eckball, bereits Nummer fünf im Spiel, schlitzohrig herausgeholt von Harenbrock: Grund bringt die Hereingabe auf die Stirn von Heber und der köpft passgenau ins rechte Eck – WSV-Keeper Patzler chancenlos, Essen führt (20.). Ein Duell mit zahlreichen Ungenauigkeiten aber einer klaren Gangrichtung, RWE führt den Ball. Die dicke Doppelchance dann vor der Pause: Erst scheitert Kefkir nach einem verunglückten Torwart-Rückpass an Patzlers Hosenträgern (44.), nur Sekunden später erwischt Engelmann aus spitzem Winkel das Aluminium.

Der Wuppertaler Gastgeber kommt wacher aus der Kabine, als er nur zu irgendeinem Punkt der ersten Hälfte war. Erst verfehlt der eingewechselte Holtkamp aus der Distanz knapp das Tor (48.), kurz drauf wird ein Saric-Freistoß aus der Halblinken zur bestandenen Prüfung für Davari (52.). Aber auch Essen ist im Spiel! Patzler holt mit glücklichem Händchen einen Heber-Kopfball aus dem langen Eck (58.), dann entschärft der rot-blaue Schlussmann einen Flachschuss von Condé (65.). Das Duell wird zur Geduldsprobe, Kehl-Gomez will das verhindern, scheitert aber im 1-gegen-1 wieder an Patzler (74.). 

Anschlusstreffer macht Schlussphase spannend
Pronichev schon im Spiel, Flügelmann Lewerenz und Dorow kommen dazu: Neidhart möchte in den Schlussminuten für Klarheit sorgen, auf der Gegenseite müssen Herzenbruch und Heber aber die Offensiv-Versuche der Wuppertaler unterbinden. Und das klappt: Lewerenz fummelt sich in Sontagsmanier durch die gesamte Abwehrkette, vollendet zur Zwei-Tore-Führung (88.) und verlangsamt vorerst den rot-weissen Puls. Der sollte Minuten später aber wieder schneller schlagen, schließlich erzielt Römling mit dem Anfang der Nachspielzeit den Anschlusstreffer. Was für eine Geduldsprobe! Doch RWE zeigt Routine und Souveränität, so bleiben am Ende als Mitgift die drei Punkte vom Zoo.

Der nächste Westschlager wartet schon: Unter der Woche fährt Rot-Weiss Essen für das Niederrheinpokal-Viertelfinale zu Rot-Weiß Oberhausen (Mittwoch, 19.00 Uhr).