9. Dezember 2016

„Ganz sicher eine spezielle Partie“

RWE-Trainer Sven Demandt vor letztem Heimspiel des Jahres gegen Wuppertaler SV

Endspurt! Zwei Punktspiele stehen für unsere Rot-Weissen in diesem Jahr in der Regionalliga West noch auf dem Programm. Die Vorfreude auf die beiden Derbys vor eigenem Publikum gegen den Wuppertaler SV sowie am kommenden Freitag (16. Dezember) bei der U 23 von Fortuna Düsseldorf ist nach einer Erfolgsserie von neun Ligapartien ohne Niederlage umso größer. Auch deshalb hoffen die RWE-Fans wenige Tage vor dem Weihnachtsfest auf eine vorzeitige „Bescherung“. Vor dem dritten Duell mit dem WSV innerhalb von gut sechs Monaten steht RWE-Cheftrainer Sven Demandt der „kurzen fuffzehn“ im ausführlichen Interview Rede und Antwort.

Hallo Sven! Zum Jahresabschluss steht an der Hafenstraße das Derby gegen den Wuppertaler SV auf dem Programm. Was erwartest Du vom Duell der beiden Traditionsvereine?

SD: Dass wir im letzten Heimspiel des Jahres auf den WSV treffen, ist für alle eine schöne Sache. Es ist ganz sicher eine spezielle Partie, zu der noch einmal viele Zuschauer ins Stadion kommen und für eine hervorragende Atmosphäre sorgen werden, zumal spätestens in der zweiten Halbzeit auch noch das Flutlicht eingeschaltet wird. Darauf freuen wir uns sehr. Unser Ziel ist es ganz klar, die drei Punkte in Essen zu behalten. Wenn wir so auftreten wie in der ersten Halbzeit beim 2:1-Auswärtssieg in Bonn, dann bin ich guter Dinge.

Mit Timo Becker als Rechtsverteidiger und Nico Lucas im defensiven Mittelfeld gehörten gleich zwei 19-Jährige, die in der letzten Saison noch für die A-Junioren am Ball waren, zur Startformation. Wie haben Sie Ihre Aufgabe gelöst?

SD: Für beide war es ja erst das zweite Spiel, das sie von Beginn bestreiten durften. Beide haben es aus meiner Sicht mehr als ordentlich gemacht. Vor allem während der ersten Halbzeit haben sie eine richtig gute Leistung abgeliefert. Timo war sogar am Treffer zur 1:0-Führung durch Marcel Platzek direkt beteiligt. Auch Nico war sehr gut im Spiel.

Was hatte den Ausschlag für ihre Nominierung gegeben?

SD: Beide Jungs habe ich ja jetzt schon eine ganze Weile im Training und muss sagen, dass sie einfach mal dran waren. Timo hatte schon bei seinen Einsätzen als Einwechselspieler immer wieder gezeigt, dass auf ihn Verlass ist. Nico hatte bei seinem Startelf-Debüt gegen Wiedenbrück ebenfalls einen positiven Eindruck hinterlassen. Beide sind inzwischen so weit, dass sie nicht nur mithalten, sondern der Mannschaft auch helfen können. Entscheidend ist bei der Aufstellung nicht das Alter, sondern immer die Qualität.

Nach längerer Zeit hast Du in Bonn mal wieder eine 4-3-3-Formation gewählt. War diese Grundordnung dem Gegner geschuldet oder ist sie auch eine Option für die nächsten Partien?

SD: Wir haben schon zu Saisonbeginn häufiger im 4-3-3 agiert. Die Mannschaft weiß, dass sie beide Systeme spielen kann. Das ist äußerst positiv. Ich gehe aber nicht davon aus, dass wir jetzt von Woche zu Woche wechseln werden. Nach dem Spiel in Bonn gibt es auch nicht allzu viele Gründe, um Veränderungen vorzunehmen.

Nach dem gewonnenen Pokalfinale im Mai und dem 0:0 beim Hinspiel in Wuppertal steigt heute bereits das dritte Duell mit dem WSV innerhalb eines halben Jahres. Wie schätzt Du den Gegner ein?

SD: Die Wuppertaler spielen als Neuling in der Regionalliga eine mehr als ordentliche Saison, wobei ein solcher Traditionsklub in der 4. Liga sicher kein „normaler“ Aufsteiger ist. Das hat die Mannschaft auch schon unter Beweis gestellt. Vor allem in der Offensive verfügt mein Kollege Stefan Vollmerhausen über gute Qualität. Gerade der erfahrene Kapitän Gaetano Manno ist ein Unterschiedsspieler, auf den wir sicher besonders aufpassen müssen.

Du hättest sicher nichts dagegen, wenn es so läuft wie im Pokalfinale, oder?

SD: Dagegen hätte ich ganz bestimmt nichts einzuwenden. Das war ein echter Höhepunkt für uns alle und noch dazu ein sehr souveräner Sieg. Ich wäre froh, wenn wir diesmal genau so entschlossen auftreten, auch wenn es am Ende keinen Pokal zum Hochhalten gibt. Sollte uns das gelingen, dann stehen unsere Chancen bestimmt nicht schlecht.

Nach der heutigen Partie gegen den WSV folgt am kommenden Freitag noch das Nachholspiel bei der U 23 Deines früheren Vereins Fortuna Düsseldorf. Wie ist es um die personelle Situation vor dem Jahresendspurt bestellt?

SD: Wir sind seit einigen Wochen in der angenehmen Situation, dass bis auf Torhüter Niclas Heimann und Kai Druschky sämtliche Spieler im Training sind. Auch Jeffrey Obst ist inzwischen seit knapp zwei Wochen dabei und ist voll belastbar.