29. Januar 2021

„Erwachsener und reifer geworden“

Fokus: Mittelfeldakteur Amara Condé will mit seinen Kollegen weiter nachlegen! (Foto: Endberg)
Fokus: Mittelfeldakteur Amara Condé will mit seinen Kollegen weiter nachlegen! (Foto: Endberg)

RWE-Mittelfeldspieler Amara Condé im Interview

Die Überraschung in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf (3:2) liegt nun gut einen Monat zurück. In der Liga weist das Team von Trainer Christian Neidhart mit 31 von 33 möglichen Punkten im eigenen Stadion die beste Ausbeute aller 21 Vereine auf. Im Interview mit der "kurzen fuffzehn" wirft Mittelfeldspieler Amara Condé einen Blick zurück auf die bisherige Saison, ebenso wie auf das kommende Achtelffinale im DFB-Pokal.

Nach einer überragenden Hinrunde habt ihr vergangenes Wochenende gegen den Bonner SC im ersten Heimspiel des neuen Jahres nachgelegt. Jahresübergreifend seid ihr in guter Form, was?

Wir haben das Jahr 2020 im DFB-Pokal und in der Liga sehr erfolgreich abgeschlossen. Dass wir Tabellenführer sind, liegt auch an unserer starken Heimbilanz. Von 13 Partien an der Hafenstraße haben wir in dieser Spielzeit 12 gewonnen. Und da sind die DFB-Pokal-Spiele gegen Arminia Bielefeld und Fortuna Düsseldorf mitgerechnet. Diese Ausbeute wollen wir weiter ausbauen. Auch wenn es selbstverständlich schade ist, dass vorerst weiterhin keine Fans im Stadion live dabei sein können.

Wie hast Du die kurze Winterpause verbracht?

Ich war über die Feiertage bei meiner Familie in Köln und konnte dort gut abschalten. Auch Mitspieler, deren Familien etwas entfernter wohnen, konnten den Akku wieder aufladen. Jetzt wollen wir mit frischem Schwung weiter angreifen.

Wie fällt rückblickend Dein Fazit für das Jahr 2020 aus?

Unser Ligastart war mit den beiden Unentschieden gegen den SC Wiedenbrück und bei der U 23 von Borussia Dortmund noch ein wenig schleppend. Mit dem 3:2 im Heimspiel gegen Rot Weiss Ahlen ging es dann aber so richtig los. Wir sind endlich zu einer Heimmacht geworden. Auch wenn wir tabellarisch zunächst einen Rückstand hatten, sind wir drangeblieben und haben den Druck auf die U 23 des BVB ständig hochgehalten.

Welche Vorsätze hast Du für dieses Jahr?

Ich nehme mir unabhängig vom Jahreswechsel immer viel vor und setze mir hohe Ziele. Vielleicht können wir in der zweiten Saisonhälfte sogar noch eine Schippe drauflegen. Am liebsten will ich der Mannschaft in jeder Sekunde auf dem Platz helfen. Muskuläre Probleme hatten mich während der Saison zwischenzeitlich ein wenig zurückgeworfen. Nun arbeite ich hart daran, wieder häufiger in der Startaufstellung zu stehen.

Was zeichnet die Mannschaft in dieser Saison aus?

Der Konkurrenzkampf war bei RWE schon immer groß. In dieser Saison haben wir aber endgültig keine erste oder zweite Reihe mehr. Nach meiner Verletzung ist zum Beispiel Cedric Harenbrock in die Mannschaft gerückt und macht es seitdem sehr, sehr gut. Unsere Comeback-Qualitäten waren auch schon in der zurückliegenden Spielzeit stark. Jetzt aber geraten wir aber kaum noch in Rückstand. Und in den fünf Partien, in denen es doch der Fall war, haben wir dennoch immer gepunktet. Wir sind in der Art und Weise unseres Auftretens erwachsener und reifer geworden.

Worauf wird es ankommen, um die gute Ausgangssituation bis zum Saisonende zu verteidigen?

Wir dürfen den Druck nicht an uns heranlassen. Das ist uns bislang auch gut gelungen. Uns muss klar sein: Unser Auftreten ist für einen erfolgreichen Saisonabschluss entscheidend. Dann kommen wir auch nicht mehr in die Situation, dass wir darauf achten müssen, was die Konkurrenz macht.

Wird das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bayer 04 Leverkusen das i-Tüpfelchen der Saison?

Absolut. Die Regionalliga West steht bei uns an erster Stelle, wir wollen unbedingt aufsteigen. Dass wir bislang aber auch im DFB-Pokal erfolgreich waren, ist kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit. Dass uns der Weg bislang bis ins Achtelfinale geführt hat, ist ein super Erlebnis. Und wer weiß? Vielleicht geht es ja sogar noch einen Schritt weiter. Auch wenn wir nun mit Bayer 04 Leverkusen auf eine Top-Mannschaft der Bundesliga treffen.

Hattest Du die Zweitrundenpartie zwischen Bayer 04 Leverkusen und Eintracht Frankfurt verfolgt?

Na klar. Auch wenn Leverkusen das Pokal-Spiel 4:1 für sich entscheiden konnte, sehe ich beide Mannschaften nahezu auf Augenhöhe. Das zeigt auch das Ligaduell, das die Frankfurter zehn Tage zuvor 2:1 gewinnen konnten. In einem Spiel gegen einen Bundesligisten ist eine Überraschung dennoch nicht auszuschließen.