23. Dezember 2020

Die nächste Runde ist bestellt!

Pokalhelden unter sich: Simon Engelmann und Marco Kehl-Gomez feiern ihre Hütten. (Foto: Endberg)
Pokalhelden unter sich: Simon Engelmann und Marco Kehl-Gomez feiern ihre Hütten. (Foto: Endberg)

RWE – Fortuna Düsseldorf 3:2. Mit Können und Kampf verdient weiter im DFB-Pokal.

Essen schafft die DFB-Cupsensation und schlägt Fortuna Düsseldorf in der zweiten Runde mit 3:2! Für Rot-Weiss treffen Engelmann (15.), Kehl-Gomez (39.) und Kefkir (70.), die Tore für die Rheinstädter markiert Hennings (36., 87., Foul-Elfmeter). RWE-Chefcoach Christian Neidhart war nach dem Schlusspfiff äußerst zufrieden: „Wir sind mächtig stolz. Wir sind in das Spiel mit dem Ziel reingegangen, dieses Jahr ungeschlagen zu bleiben. Es wurde der Pokalfight, den wir wollten. Wir konnten kompakt verteidigen und unsere Konter fahren.“

Flutlicht, ein regenasser Boden, zwei Niederrhein-Rivalen in Topform: Die zweiten Runde des DFB-Pokals zwischen Rot-Weiss Essen und Fortuna Düsseldorf hat alle Zutaten eines Cup-Krachers – Zuschauer hätten die Hafenstraße in einen echten Hexenkessel verwandelt.
Chefcoach Christian Neidhart ändert die Startelf im Vergleich zum 3:2-Sieg in der Liga gegen Wegberg-Beeck auf drei Positionen: Auf der linken Seite kommt Herzenbruch für Grund, Condé und Ex-Düsseldorfer Endres laufen für Harenbrock und Dorow auf. Bei den Gästen rotiert Uwe Rösler noch kräftiger: Sechs Neue dürfen im Pokal nach dem 3:0 gegen St. Pauli ran.

RWE agiert defensiv mit einer Fünferkette, die Landeshauptstädter haben zu Beginn viel Ballbesitz und der blanke Rouwen Hennings kann nach vier Minuten frei vor Daniel Davari nicht einschieben. Glück gehabt. Fortuna ist aktiver, aber nach neun Zeigerumdrehungen meldet sich auch RWE mit der ersten offensiven Aktion: Amara Condé spielt Joshua Endres fei, der geht alleine auf Raphael Wolf zu und drischt die Kugel über den Kasten. Die Partie wird ausgeglichener.
Nach einer Viertelstunde klingelt es dann auch auf der richtigen Seite. Genialer Ballgewinn von Grote, toller Pass auf den einlaufenden Engelmann, der Goalgetter quält die Murmel durch die Beine des F95-Schlussmanns. 1:0 für die Gastgeber!

Knappe zehn Minuten danach wird wieder der emsige Endres links im Strafraum freigespielt, er umkurvt Hoffmann und zirkelt das Leder rechts über den Kasten. Schöne Aktion (54.). Rot-Weiss hält weiter gut dagegen, Kenan Karaman kommt im RWE-Strafraum ans Leder, Daniel Heber rauscht heran und klärt sensationell (27.). Eine echte Hafenstraßen-Grätsche, Prädikat wertvoll!

Nach einer halben Stunde brennt die Bude

Dann geht es ab: Nach einer Düsseldorfer Ecke fliegt die Murmel an Freund und Feind vorbei, im langen Eck lauert Rouwen Hennings. Der Angreifer fackelt nicht lange, nimmt Maß und pöhlt unhaltbar für Davari zum 1:1-Ausgleich in die Maschen. Die Roten machen jedoch einfach weiter und schlagen zurück: Der starke Heber flankt aus dem Halbraum auf Capitano Kehl-Gomoez, der köpft aus sechs Metern zur erneuten Führung ein. 2:1, die Essener liegen wieder in Front. Bis zur Pause hat sich ein rassiger Pokalkracher entwickelt.

Kurz nach dem Wechsel muss Isiah Young das 3:1 machen, zumindest zur Beruhigung der RWE-Fans an den Bildschirmen. Simon Engelmann pumpt sich über links durch. Seine Hereingabe stochert Sandro Plechaty zu Young. Doch der kullert die Kugel links am Gestänge vorbei (47.).
Es entwickelt sich eine heiße Pokal-Nummer im Stadion Essen. Düsseldorf arbeitet, bleibt im letzten Drittel aber zunächst ungefährlich. Die Roten haben immer wieder Entlastungsaktionen über Young, Endres und Engelmann, ohne aber zwingend zu werden.
Nach 70 Zeigerumdrehungen dann ein Geniestreich Amara Condé der im Zentrum Kenan Karaman abschüttelt und mustergültig den eingewechselten O?uzhan Kefkir bedient, der trocken ins rechte untere Eck vollendet. 3:1 für RWE, aber immer noch nicht die Entscheidung. Drei Minuten vor Ende wird es noch einmal eng: Nach Ecke gibt es Elfmeter für die Rheinländer, Hennings verwandelt sicher. Nur noch 3:2. Hilfe, ist das spannend!

Christian Neidhart nimmt noch mal Zeit von der Uhr und bringt Felix Backszat und Kevin Grund (88). Vier endlose Minuten Nachspielzeit tröpfeln vom Chronometer – dann endlich der Schlusspfiff.
Jaaa, Rot-Weiss Essen ist durch, beschenkt alle RWE-Fans vor Weihnachten mit einer grandiosen Halbsaison und steht in der dritten Phase des DFB-Pokals.