24. Juli 2018

„Der Kontakt ist nie abgerissen“

Lukas Raeder steht nach verschiedenen Stationen im In- und Ausland wieder im RWE-Tor. (Foto: Endberg)
Lukas Raeder steht nach verschiedenen Stationen im In- und Ausland wieder im RWE-Tor. (Foto: Endberg)

Neuzugang Lukas Raeder über seine Rückkehr zu Rot-Weiss Essen.

Hallo Lukas! Schön, dass du wieder da bist! Ein bisschen unerwartet, sicher auch für dich, oder?

LR: Ja, das stimmt schon. Ich habe hier erstmal nur mittrainiert, um mich fitzuhalten und jetzt trage ich wieder das RWE-Trikot.

Hast du denn auf deinen Stationen immer Kontakt zu RWE gehalten?

LR: Nein, der Kontakt ist nie abgerissen. Ich habe mich ja auch im letzten Jahr schon im Sommer hier bei der 1. Mannschaft fitgehalten und habe auch schon zu meiner Zeit bei Bayern oder Vitoria Setubal im Sommer zusammen mit Harry Bründermann und Ralf Schießl einige Trainingseinheiten an der Seumannstraße gemacht. Das hat mir immer sehr geholfen. Nur laufen ist in der Sommerpause als Torwart auch nicht das richtige.

Also hast du deine Sommerpausen eigentlich immer in Essen verbracht?

LR: Genau. Ich war eigentlich nie groß im Urlaub, sondern war immer hier in Essen. Meine Familie und meine ganzen Freunde kommen hier her, also bin ich einfach gerne hier.

Aber auch gespielt hast du früher schon für RWE. Wie kam es dazu?

LR: Ich kannte Harry Bründermann schon von früher, als ich noch bei Rellinghausen gespielt habe. Harry war damals Trainer der 1. Mannschaft und hat mich dann schon als jungen Torwart trainiert. Nach meiner Zeit in Duisburg war Harry dann bei RWE und auch ein Grund, warum ich damals gewechselt bin.

Dann ging es für dich in Gelsenkirchen weiter und mit der Deutschen A-Jugend-Meisterschaft durchaus erfolgreich. Welche bekannteren Jungs waren damals mit dabei?

LR: Da waren einige richtig gute Jungs in der Mannschaft. Sead Kolasinac, Julian Draxler, Max Meyer teilweise, Philipp Max… Einige von den Jungs sind echt durchgestartet.

Wie kam es dann zu deinem Engagement in München?

LR: Das kam damals durch Toni Tapalovic, den Torwarttrainer von Manuel Neuer. Den hat er ja damals bei seinem Wechsel zu den Bayern mitgenommen. In München wurde ein dritter Torwart gesucht, dann haben sie lange gescoutet und schließlich sind sie dann auf mich gekommen.

Als dritter Torwart hast du überwiegend in der U23 der Münchener gespielt, aber immerhin auch im DFB-Pokal-Halbfinale und in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund und Eintracht Braunschweig. Inwiefern hast du davon profitiert, gegen Spieler auf diesem Niveau anzutreten?

LR: Das ist bei den Torhütern glaube ich das gleiche wie bei einem Feldspieler. Wenn man sich mit guten Spielern misst, bringt einen das weiter. Wenn das Tempo im Spiel ein höheres ist, musst du dich darauf einstellen und entwickelst dich weiter.

Jetzt hast du auch lange mit Manuel Neuer zusammen trainiert. Kann man sich an so jemandem orientieren oder muss man da als Torwart seinen eigenen Weg finden?

LR: Von beidem etwas. Ich glaube schon, dass man sich ein paar Dinge abschauen kann. Aber jeder Torwart ist anders und hat andere Qualitäten, insofern muss man schon seinen eigenen Weg finden. Man tauscht sich trotzdem aus und analysiert Situationen gemeinsam. Manu würde einen Ball annehmen und drei Leute aussteigen lassen, mir aber vielleicht empfehlen, den Ball so schnell wie möglich loszuwerden (lacht). Ich habe nie versucht, ihn zu kopieren. Was mir an ihm aber besonders imponiert hat, war sein Selbstvertrauen. Er weiß, was er kann und lässt sich auch nicht aus der Ruhe bringen, wenn ihm mal was misslingt.

Wie fühlst du dich denn hier bei Rot-Weiss Essen mit Blick auf das Training aufgehoben?

LR: Ich konnte Manuel Lenz ja vorher schon kennenlernen und er war für meine Entscheidung hierher zu kommen auch wichtig. Ich habe gesehen, dass man sich hier austauschen kann und auch verschiedene Meinungen mit Blick auf die beste Lösung diskutieren kann. Das ist längst nicht in jedem Verein so.