6. März 2017

Breilmanns Wiese: „Große Moral bewiesen“

U19 dreht turbulente Partie gegen Preußen Münster und holt doch nur einen Punkt

Die 150 Zuschauer an der Seumannstraße bekamen am Sonntag für ihr Eintrittsgeld viel geboten. Beim turbulenten 4:4 (0:2)-Unentschieden zwischen der U19 von Rot-Weiss Essen und dem direkten Konkurrenten SC Preußen Münster in der Staffel West der A-Junioren-Bundesliga ging es über 90 Minuten hoch her.

Niklas Möllmann (20.) und U19-Nationalspieler Tobias Warschewski (27.), der bereits mehrere Einsätze in der 3. Liga absolviert hat, brachten die „Adlerträger“ schnell 2:0 in Führung. Doch Rot-Weiss gab nicht auf, kämpfte sich zurück in die Partie. Dasilva Matondo (48.), Kapitän Boris Tomiak (54.) und Noah Schulz (69.) sorgten mit ihren Treffern in der zweiten Halbzeit im RWE-Lager für gute Stimmung.

Die Freude über die erstmalige Führung hielt aber keine 60 Sekunden. SCP-Angreifer Timon Schmitz (70.) brachte Münster wieder zurück ins Spiel. Als RWE-Mittelfeldspieler Simon Skuppin im Strafraum gefoult wurde und der eingewechselte Ismael Remmo (78.) den fälligen Foulelfmeter zur erneuten Essener Führung verwandelte, schien der so wichtige Sieg gegen den direkten Konkurrenten greifbar nah. Doch Münsters „Joker“ Justin Steinkötter (86.) sorgte für den Endstand. Durch das Remis tritt RWE weiter auf der Stelle, verpasste den erhofften Befreiungsschlag im Abstiegskampf.

„Wir haben in der zweiten Halbzeit große Moral bewiesen“, lobte RWE-Trainer Carsten Wolters seine Mannschaft. Bei seiner Analyse wusste der 47-jährige Ex-Profi aber nicht so genau, ob er sich nun über den gewonnen Punkt freuen oder über zwei verlorene Zähler ärgern sollte. Denn SCP-Angreifer Ali Ibrahim hätte, als er in der Nachspielzeit völlig frei auf das RWE-Tor zulief und zum Glück daneben zielte, noch zum großen RWE-Spielverderber werden können. „Wir sind mit unseren Möglichkeiten fahrlässig umgegangen, können mit dem Ergebnis aber gut leben“, war Preußen-Trainer Cihan Tasdelen zufrieden.

Bei den ersten beiden Gegentreffern, die jeweils nach einer Standardsituation erzielt wurden, war die RWE-Defensive offenbar nicht richtig bei der Sache. „Wir hatten uns viel vorgenommen, waren aber nicht aggressiv genug“, monierte Carsten Wolters das mangelhafte Defensivverhalten. „In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft mehr investiert, ist verdient in Führung gegangen. Schade, dass wir unseren Vorsprung zweimal so schnell aus der Hand gegeben haben.“

Mit zwei Punkten Vorsprung zu den Abstiegsplätzen reist Rot-Weiss Essen am kommenden Sonntag (ab 11.00 Uhr) zum Tabellenfünften Borussia Mönchengladbach. Im Hinspiel siegten die „Fohlen“ 2:1. „Wir haben noch etwas gutzumachen“, sagt Wolters.