5. Februar 2019

Bessermacher: Angriff aufs Abi

Enge Zusammenarbeit (v.l.n.r.): Andreas Liechtenstein, Nachhilfelehrer Bessermacher, Niklas Cox, Projektleiter Bessermacher, Susanne Peitzmann, Leiterin Gesellschaftliches Engagement Evonik Industries AG, Arnd Michel, Schulsozialarbeiter GENO, Bettina Pohlmann, Lehrerin GENO, Dr. Heike Bergandt, Geschäftsführerin Evonik Stiftung, und Tani Capitain, Geschäftsführer Essener Chancen, haben beste Bildungschancen als gemeinsames Ziel. Foto: Müller/EC
Enge Zusammenarbeit (v.l.n.r.): Andreas Liechtenstein, Nachhilfelehrer Bessermacher, Niklas Cox, Projektleiter Bessermacher, Susanne Peitzmann, Leiterin Gesellschaftliches Engagement Evonik Industries AG, Arnd Michel, Schulsozialarbeiter GENO, Bettina Pohlmann, Lehrerin GENO, Dr. Heike Bergandt, Geschäftsführerin Evonik Stiftung, und Tani Capitain, Geschäftsführer Essener Chancen, haben beste Bildungschancen als gemeinsames Ziel. Foto: Müller/EC

Neues Essener-Chancen-Projekt geht an den Start

Es ist eine große Gelegenheit für die zehn Schüler des Gymnasiums Essen Nord-Ost (GENO): Im neuen Projekt „Bessermacher“ von Essener Chancen und GENO sollen sie mit gezielter Unterstützung den Weg zum bestmöglichen Abschluss schaffen – im Idealfall das Abitur. Am Freitag trafen sich die Projektpartner der von der Evonik Stiftung bis 2020 geförderten Aktion am Altenessener Lernort Seumannstraße und zogen ein erstes positives Fazit.

Viele der rund 850 Schüler des Gymnasiums Essen Nord-Ost haben Migrationshintergrund und nicht zuletzt wegen sprachlicher Schwierigkeiten gibt’s zuhause selten Unterstützung: „Die Schüler sind häufig auf sich alleine gestellt“, berichtet Bettina Pohlmann, Lehrerin am GENO. Gemeinsam mit Schulsozialarbeiter Arnd Michel begleitet sie das Projekt Bessermacher, weiß um die Chance für die zehn Neuntklässler: „Wir haben eine hohe Anzahl von Schülern, die gute Leistungen bringen wollen. Sie sind fleißig, intelligent und motiviert.“
Der große Einsatz zeigte sich in der Bewerbungsphase für die Bessermacher: Mehr als 30 Prozent der Stufe hatten zum Teil mehrseitige Begründungen für die Teilnahme aufgesetzt. Entscheidendes Kriterium: der Bedarf. Fünf Mädchen und fünf Jungen kommen seit November zweimal die Woche – dienstags und freitags – zur Förderung an den benachbarten Lernort an der Altenessener Seumannstraße. Auch der Lernort profitiert davon: „Als Verein des Essener Nordens möchten wir hohe Bildungsziele der Schüler unterstützen. Der Lernort wird mit Personal und Jugendlichen weiter belebt und stabilisiert. Inzwischen kommen mehr als 50 verschiedene Kids pro Woche an die Seumannstraße“, so Tani Capitain, Geschäftsführer der Essener Chancen.

Enge Zusammenarbeit der Projektpartner
Spielt das Wetter mit, steht zunächst eine Runde Sport am rot-weissen Nachwuchsleistungszentrum auf dem Programm. Im Anschluss gibt’s ein gemeinsames Mittagessen. Hinterher wird geschaut, was für die Schüler ansteht: Hausaufgaben, Klausurvorbereitung oder andere Schwerpunkte.
Ein Jugendlicher möchte heute ein Handout für den Englischunterricht vorbereiten. Er hatte eine Ehrenrunde drehen müssen und will es jetzt besser machen. Das Handout vorzubereiten war seine eigene Idee. Unterstützung bekommt er vom angehenden Lehrer Andreas Liechtenstein. „Dass Andreas ein native speaker ist, ist Gold wert“, bestätigt Niklas Cox, Projektleiter Bessermacher. Liechtenstein hat in Großbritannien und den USA studiert, unterrichtet parallel BWL an einem Berufskolleg. Gerade in Englisch, Mathe und Deutsch ist der Bedarf am größten, weil die Teenager diese Fächer bis zum Abitur belegen.

Ein zentraler Punkt ist die enge Zusammenarbeit der Projektpartner: Das Team des Lernorts steht in stetigem Kontakt mit den GENO-Akteuren. Auch die Evonik Stiftung ist über die Förderung bis zum Jahr 2020 hinaus engagiert: „Unser Schwerpunkt sind Bildungschancen für Kinder und Jugendliche“, erklärt Dr. Heike Bergandt, Geschäftsführerin der Evonik Stiftung, „quer durch alle Alters- und Bildungsschichten.“ Der erste Eindruck ist sehr gut: „Der Einsatz der Schüler und der Mitarbeiter geht weit über das normale Maß hinaus. Es ist bemerkenswert, dass die Jugendlichen von sich aus so viel Zeit und Energie investieren“, ist Bergandt beeindruckt.
Jetzt werden alle Beteiligten kontinuierlich an den Stellschrauben drehen, bis das gemeinsame Ziel der Partner für die Schüler erreicht werden kann: der bestmögliche Abschluss, hoffentlich das Abitur.