25. November 2020

Beim Derby nicht komplett

Der Vorbericht zum Spiel Rot-Weiss Essen gegen den WSV wird präsentiert von wettbasis.com.
Der Vorbericht zum Spiel Rot-Weiss Essen gegen den WSV wird präsentiert von wettbasis.com.

Rodrigues Pires in Corona-Quarantäne – Geisler kümmert sich um berufliche Zukunft

"Eine sorgenfreie Saison spielen und möglichst schnell die nötigen Punkte für den Klassenverbleib sammeln." Dieses Ziel verfolgt Trainer Alexander Voigt mit dem Traditionsverein Wuppertaler SV, der am heutigen Mittwoch ab 19.30 Uhr im Rahmen des 17. Spieltages in der Regionalliga West zum Derby bei Rot-Weiss Essen zu Gast ist. Der 42-jährige Ex-Profi Voigt war bereits in der letzten Saison zwischen Oktober und Januar bei den Bergischen tätig, ehe sich der damals noch ehrenamtlich arbeitende A-Lizenz-Inhaber in Richtung des American Football-Teams Cologne Crocodiles verabschiedet hatte. Nach wenigen Monaten kehrte er jedoch zurück.

Beim WSV hatte Alexander Voigt im Sommer die Nachfolge seines eigenen Nachfolgers und früheren Co-Trainers Pascal Bieler angetreten. Bieler unterstützt jetzt bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund Enrico Maaßen als Assistenztrainer. Bei seiner zweiten Tätigkeit in Wuppertal kann Voigt auf ein bewährtes Team an seiner Seite setzen. Die beiden Co-Trainer Yilmaz Ardic und Samir El Hajjaj sowie Torwart-Trainer Kay Hödtke hatten im Sommer ihre Verträge verlängert.

Die ersten Monate des neuen Jahres waren im Bergischen Land turbulent. Zu den sportlichen Sorgen – zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs durch die Corona-Pandemie hatte der WSV nur wegen der um vier Treffer besseren Tordifferenz keinen Abstiegsplatz belegt – kamen auch erneute wirtschaftliche Probleme. Ende Juni beantragte der WSV daraufhin beim Amtsgericht in Wuppertal die Insolvenzeröffnung in Eigenverwaltung. Verwaltungsrat und Vorstand des ehemaligen Bundesligisten hatten sich zuvor einvernehmlich zu diesem Schritt entschieden. Das Amtsgericht Wuppertal hat mittlerweile diesem Antrag entsprochen, so dass die Verantwortlichen zuversichtlich sind, das WSV-Schiff wieder in ruhiges Fahrwasser lenken zu können.

Schon während der Saison hatte der langjährige Vereinspräsident Friedhelm Runge (81) den Wuppertalern immer wieder unter die Arme gegriffen und zum wiederholten Mal bei den Gehaltszahlungen ausgeholfen. Von 1991 bis 2013 stand der Unternehmer an der Vereinsspitze des ehemaligen Bundesligisten. In den letzten Jahren hatte er sich unter anderem als Sponsor beim Niederrhein-Oberligisten SSVg Velbert engagiert. Jetzt mischt Runge zumindest im Hintergrund wieder mit und hilft, die wirtschaftlichen Probleme zu lösen.

Damit sich der Traditionsklub auch sportlich möglichst aus dem Gefahrenbereich heraushält, wurde Stephan Küsters als Sportlicher Leiter verpflichtet. Der 48-Jährige war in gleicher Funktion bereits für den SC Preußen Münster und den FC Viktoria Köln tätig. Er unterstützt Sportvorstand Thomas Richter und Trainer Voigt. "Ich möchte dem WSV mit guter Arbeit und meinem Netzwerk helfen, um wieder in die Spur zu kommen. Das ist mit einer extremen Manpower im Team möglich", so Küsters.

Die Kontakte des gebürtigen Dinslakeners waren unter anderem schon bei der Verpflichtung von Ex-RWE-Mittelfeldspieler Kevin Rodrigues Pires (zuletzt SC Preußen Münster) hilfreich. "Ich hatte einige Anfragen, aber ich kenne Stephan Küsters schon lange und habe ein sehr gutes Vertrauensverhältnis zu ihm", so der Deutsch-Portugiese, der bereits mehr als 100 Drittliga-Spiele und 150 Regionalliga-Einsätze vorzuweisen hat. "Er hat sich sehr um mich bemüht. Ich habe ein gutes Gefühl und bin optimistisch, dass wir eine gute Runde spielen werden", erklärte Rodrigues Pires, der ebenso wie Mittelstürmer Marco Königs (zuletzt ebenfalls SC Preußen Münster) oder Flügelspieler Jonas Erwig-Drüppel, der von den Rot-Weissen nach Wuppertal zurückgekehrt war, zu den Leistungsträgern gehört. Beim Derby an der Hafenstraße wird Rodrigues Pires allerdings wegen einer Corona-Quarantäne fehlen.

Aus der "RWE-Filiale" am Wuppertaler Zoo (insgesamt sechs Akteure) wird außerdem Mittelfeldspieler Yannick Geisler beim Wiedersehen mit seinem früheren Verein nicht dabei sein. Der 26-Jährige nimmt aktuell nicht am Training teil, weil er sich auf seine berufliche Zukunft konzentrieren möchte. Damit bleiben neben Jonas Erwig-Drüppel noch Linksverteidiger Tolga Cokkosan, Mittelfeldspieler Daniel Grebe und Angreifer Marwin Studtrucker, die ebenfalls schon das RWE-Trikot getragen haben und jetzt an ihrer früheren Wirkungsstätte in Essen auflaufen könnten.

Sportlich hat sich das Team zuletzt nach einer Negativserie von drei Niederlagen hintereinander wieder gefangen und sich mit dem 2:0-Heimsieg gegen die Sportfreunde Lotte vor dem Derby gegen RWE wertvolle Luft verschafft. Der Vorsprung auf die Abstiegszone ist zumindest auf vier Punkte angewachsen.

Der Vorbericht wird präsentiert von wettbasis.com.